God, chance, or Multiverse? A teleological argument for the existence of God from the cosmic fine-tuning constants of nature
Basic data of the doctoral examination procedure
Doctoral examination procedure finished at: Doctoral examination procedure at University of Münster
Period of time: to 30/09/2015
Status: in progress
Candidate: Schleiff, Matthias
Doctoral subject: Evangelische Theologie
Doctoral degree: Dr. theol.
Awarded by: Department 01 - Protestant Theology
Supervisors: Prof. Dr. theol. Dr. h.c. Michael Beintker
Description
Teleologische Argumente finden ihren Ansatz stets bei besonderen beobachtbaren Merkmalen der Welt (Ordnung, Komplexität, Information, augenscheinliche Ausgerichtetheit auf Ziele usw.). Die physikalische Kosmologie hat als ein solches Merkmal eine Feinabstimmung fundamentaler Parameter unseres Universums ins Blickfeld gerückt: Wir leben in einem Universum, in dem die fundamentalen kosmischen Parameter außergewöhnlich gut auf die Entwicklung von intelligenten Wesen wie uns »abgestimmt« zu sein scheinen. Hätten einige Naturkonstanten und die kosmischen Ausgangsbedingungen nur geringfügig andere Werte angenommen, hätte dies die biologische Evolution von Leben unmöglich gemacht. Das Phänomen der Feinabstimmung kosmischer Naturkonstanten, das in seinen Grundzügen wissenschaftlich unstrittig ist, fordert zu Erklärungen heraus. Ich möchte zeigen, dass die Annahme eines Schöpfergottes eine plausible, wenn nicht die plausibelste Erklärung für das Phänomen der Feinabstimmung bietet. Dies verlangt Antworten auf drei grundsätzliche Fragen, die den Argumentationsgang der Arbeit vorgeben. (i.) Die Natur von Erklärungen und ein anthropisches Prinzip: Verlangt die Feinabstimmung von Naturkonstanten überhaupt eine Erklärung? Ich diskutiere drei Einwände, die bestreiten, dass das Phänomen der Feinabstimmung überhaupt einer Erklärung bedarf. Der wichtigste beruft sich auf ein schwaches anthropischen Prinzip: Unser Verlangen nach Erklärungen sei demnach im Falle der Feinabstimmung grundsätzlich fehlgeleitet. Ein feinabgestimmtes Universum mag höchst unwahrscheinlich sein, aber Wesen, die sich darüber wundern, gebe es nun einmal nur in einem feinabgestimmten Universum. Ein Universum, das wir beobachten, müsse demnach feinabgestimmt sein – ein Umstand, dessen wir apriori gewiss seien und der die weitere Suche nach Erklärungen erübrige. Ich trete diesem Einwand mit einem Gedankenexperiment entgegen. (ii.) Die Design-Hypothese: Ist die Annahme eines Schöpfergottes eine (gute) Erklärung für die Feinabstimmung kosmischer Parameter? Akzeptiert man die Notwendigkeit einer Erklärung, bietet sich als erstes die Design-Hypothese an. Die Hypothese, dass ein Schöpfergott unser Universum mit Plan und Absicht auf die Evolution von Leben hin geordnet hat, scheint eine gute Erklärung für die Feinabstimmung kosmischer Größen zu bieten. Ich versuche dieses Argument als einen probabilistischen Schluss auf die beste Erklärung zu rekonstruieren und verteidige es gegen einige Einwände. (iii.) Die Multiversums-Hypothese: Wie plausibel sind alternative Erklärungen? Neben der Design-Hypothese positioniert sich ein zweiter Kandidat zur Erklärung des Phänomens der Feinabstimmung: die Multiversums-Hypothese. Sie postuliert eine Vielzahl von Universen, die in ihren physikalischen Parametern zufällig variieren. Während die meisten dieser Universen kein geeignetes Biotop für intelligentes Leben böten, sei unser Universum eine Ausnahme, die mit der hohe Zahl an Universen wahrscheinlich gemacht werde. Da das Phänomen der Feinabstimmung für sich genommen keine der beiden Phänomene favorisiert, werde ich Kriterien herausarbeiten, nach denen die konkurrierenden Hypothesen überhaupt gegeneinander abgewogen werden können.
Promovend*in an der Universität Münster
Supervision at the University of Münster