Examining drivers of the home advantage in German volleyball
Grunddaten zum Vortrag
Art des Vortrags: wissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragenden: van Meurs, Edda; Rehr, Jan-Philipp; Raue-Behlau, Charlotte; Strauss, Bernd
Datum des Vortrags: 12.10.2022
Vortragssprache: Englisch
Informationen zur Veranstaltung
Name der Veranstaltung: Canadian Society for Psychomotor Learning and Sport Psychology
Zeitraum der Veranstaltung: 11.10.2022 - 13.10.2022
Ort der Veranstaltung: Montreal
Veranstaltet von: Canadian Society for Psychomotor Learning and Sport Psychology
Zusammenfassung
Das Ausmaß des Heimvorteils (HA) in Mannschaftssportarten hängt u. a. von der Sportart und dem Geschlecht ab (vgl. Gomez et al., 2021). Die wenigen Studien zum Volleyball (Übersicht: Paloa et al., 2021) untersuchten hauptsächlich Frauenligen (Ausnahmen: Paloa et al., 2015; Pollard & Gomez, 2017), ohne mögliche HA-Treiber zu bewerten und mit methodischen Einschränkungen (z.B. kleine Stichproben, Vernachlässigung der verschachtelten Struktur). Die vorliegende Archivanalyse untersucht HA auf der höchsten Ebene des deutschen Volleyballs (Männer & Frauen), einschließlich einer Reihe von COVID-19-Spielen mit Zuschauerbeschränkung, in einem hierarchischen Mehrebenenmodell. Wir analysieren, wie sich Zuschauerzahlen (absolut und relativ zur Kapazität), Anfahrtswege und COVID-19 auf die Heimmannschaft (HT) und die Auswärtsmannschaft (AT) auswirken. Daten von volleyball-bundesliga.de zu allen Spielen von 1996 bis 2021 (N=6.811, 52,8% weiblich, HA=53%-60%) enthalten Details zu Spielstatistiken, Spielort und Zuschauerzahlen. Wenn man zulässt, dass die Intercepts zwischen den Mannschaften variieren (2-Ebenen-Modell), erklärt sich ICCmodel 0=27% der Varianz. Die Gewinnwahrscheinlichkeit stieg um OR=2,96, 95% CI [2,53; 3,47], wenn das Spiel zu Hause stattfand, während für die Mannschaftsstärke (OR=4,86 [4,49; 5,26], ICC=5%) und das Geschlecht (ORhome:female=0,81 [0,63; 1,03]) kontrolliert wurde. Mehr Zuschauer verringerten die Gewinnwahrscheinlichkeit für HT (ORhome:spectator=0,92 [0,83; 1,01]) und noch stärker für AT (ORaway:spectator=0,81 [0,74; 0,88]). Je weiter AT reisen musste, desto geringer waren die Gewinnchancen von HT (OR=0,91 [0,84; 0,98]). Ähnliche Trends wurden für die Anzahl der gewonnenen Sätze beobachtet. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zuschauer und die zurückgelegte Entfernung die HA weniger beeinflussen als erwartet (Carron et al., 2005), zumindest im deutschen Volleyball.
Stichwörter: Heimvorteil; Volleyball; COVID-19; Zuschauereinfluss
Vortragende der Universität Münster