Moving in the presence of others: A systematic review and meta-analysis on social facilitation

Grunddaten zum Vortrag

Art des Vortragswissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragendenvan Meurs, Edda; Greve, Jona Anders; Strauss, Bernd
Datum des Vortrags26.05.2022
VortragsspracheEnglisch

Informationen zur Veranstaltung

Name der Veranstaltung2022 NASPSPA Annual Conference
Zeitraum der Veranstaltung26.05.2022 - 28.05.2022
Ort der VeranstaltungHawaii
Webseite der Veranstaltunghttps://www.naspspa.com/2022-annual-conference/

Zusammenfassung

Die klassische Definition der sozialen Erleichterung beschreibt die "Steigerung der Reaktion allein durch den Anblick oder das Geräusch anderer, die die gleiche Bewegung ausführen" (Allport, 1924, S. 262). Die Leistung bei kognitiven oder motorischen Aufgaben wurde erleichtert, gehemmt oder nicht beeinträchtigt, was als eine Funktion der Aufgabenkomplexität angesehen wird (Übersicht von Zajonc, 1965). In seiner Übersichtsarbeit über motorische Aufgaben stellte Strauss (2002) fest, dass sich die Anwesenheit anderer Personen positiv auf konditionsbasierte Aufgaben (allgemeine Antriebshypothese, Zajonc, 1965) und negativ auf koordinationsbasierte Aufgaben aufgrund höherer kognitiver Anforderungen (Überlastungshypothese, Manstead & Semin, 1980) auswirkt. In einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse haben wir diese Hypothese unter Einbeziehung der experimentellen Forschung der letzten 100 Jahre überprüft. Durch Vorwärtssuche in Scopus, PsycINFO, Web of Science und Academic Search Premier sowie Rückwärtssuche in mehreren Übersichtsarbeiten (Bond & Titus, 1983; Landers & McCullagh, 1976; Strauss, 2002; Oviatt & Iso-Ahola, 2008) suchten wir nach Studien, die (a) eine Messung der motorischen Leistung in Anwesenheit oder in Zusammenarbeit mit anderen und allein verglichen, (b) in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht wurden, (c) empirische Originaldaten analysierten, (d) menschliche Probanden untersuchten und (e) ausreichende Informationen für Effektgrößen lieferten. Wettbewerbs- und Archivstudien wurden ausgeschlossen. Für die systematische Überprüfung fanden wir N=72 (1924-2019) Artikel (5.419 Teilnehmer). Konditionsbasierte Aufgaben scheinen erleichtert zu werden, während koordinations-/genauigkeitsbasierte Aufgaben, die unter Zeit- und Präzisionsdruck durchgeführt werden, uneinheitliche Ergebnisse zeigen. Die Meta-Analyse (N=28 Effekte) ergab einen mittleren nicht-signifikanten Effekt, g=0,24, 95% CI [-0,01; 0,50], p=.061 bei hoher Heterogenität. Die Moderatorenanalyse stimmte im Allgemeinen mit der systematischen Übersichtsarbeit überein: konditionsbasierte Aufgaben werden erleichtert (g=0,68, SE=0,21), während die Effektgrößen für Aufgaben mit Koordinationsanforderungen kleiner sind und mehr Variabilität aufweisen. Abschließend unterstützen wir die Antriebs- und Überlastungshypothese und ziehen Schlussfolgerungen für den Stand der Theorie und experimentelle Beschränkungen, die spezifisch für die Forschung zur sozialen Erleichterung von motorischen Aufgaben sind.
Stichwörtersocial facilitation

Vortragende der Universität Münster

Greve, Jona Anders
Professur für Sportpsychologie (Prof. Strauß)
Strauß, Bernd
Professur für Sportpsychologie (Prof. Strauß)
van Meurs, Edda
Professur für Sportpsychologie (Prof. Strauß)