Sozialer Einfluss im Sport: Mediierende und moderierende Faktoren

Grunddaten zum Vortrag

Art des Vortragswissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragendenvan Meurs, Edda; Beier, Marius; Raab, Markus; Klatt, Stefanie; Strauss, Bernd
Datum des Vortrags18.05.2023
VortragsspracheDeutsch

Informationen zur Veranstaltung

Name der VeranstaltungHuman Performance, Assessment, Intervention und Analysen 55. Jahrestagung der asp
Zeitraum der Veranstaltung18.05.2023 - 20.05.2023
Ort der VeranstaltungStuttgart
Webseite der Veranstaltunghttps://asp-tagung.de/
Veranstaltet vonInstitut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Stuttgart

Zusammenfassung

Social facilitation ist der Effekt, den andere durch ihre bloße Anwesenheit auf eine erbrachte motorische oder kognitive Leistung haben. Die bisherige Studienlage im Sport wurde zuletzt systematisch zusammengefasst, wobei festgehalten wurde, dass die Leistung bei konditionellen Aufgaben in der Anwesenheit anderer steigt, während keine Leistungssteigerung bzw. kein Leistungsabfall bei koordinativen Aufgaben zu erkennen ist (van Meurs et al., 2022). Während Studien zu social facilitation sich mit der Anwesenheit anderer ohne Interaktion mit den Teilnehmer:innen beschäftigen, wird auch der Einfluss von anfeuernden oder ausbuhenden Zuschauer:innen untersucht. Das Verhalten der Zuschauer:innen hat aber nicht immer den intendierten Effekt: Sowohl Feld- als auch Laborstudien haben widersprüchliche Ergebnisse oder Nulleffekte gezeigt. Dennoch wird angenommen, dass Einflüsse von Zuschauer:innen durch Mediatoren wie Bedrohungswahrnehmung (z.B. Lazarus & Folkman, 1984), Selbstdarstellungstendenzen (z.B. Wallace et al., 2005), emotionale Unterstützung (z.B. Hennessy et al., 2009) oder erhöhte wahrgenommene Wichtigkeit der Leistung (z.B. Strauss, 2002) entstehen und zu Leistungsdruck und somit Verbesserungen oder Verschlechterungen führen (vgl. Strauss et al., 2023). Der Leistungsdruck wird potenziell durch die Art und das Verhalten des Publikums, der Akteur:innen, der Art der motorischen Aufgabe und der spezifischen Fähigkeit moderiert (z.B. Epting et al., 2011). Im vorliegenden systematischen Review wird versucht, die vorhandenen Studien zu den Auswirkungen aktiver Zuschauer:innen auf motorische Leistungen zu erfassen, um mediierende und moderierende Faktoren bei motorischen Leistungen zu definieren und Forschungslücken aufzuzeigen. Im ersten Schritt wurden 11.015 Einträge in elf wissenschaftlichen Datenbanken (Scopus, PsycINFO, PsycArticles, Sport Discus, Web of Science, ProQuest Dissertations, OvidSP, PsyArXiv, OSF Preprints, SportRxiv, Theses Commons) gefunden. Zum Zeitpunkt der Einreichung werden nach einem Titel- und Abstract-Screening 97 Studien auf ihre Eignung geprüft. Die ausgewählten Studien werden zusammengefasst und die von ihnen vorgeschlagenen Mediatoren und Moderatoren in ein überprüfbares Modell integriert. Das Modell kann zukünftige sozialpsychologische Studien zum Einfluss von Zuschauer:innen leiten und könnte z.B. Erklärungen für die uneindeutigen Ergebnisse der Studien zum Heimvorteil liefern.
Stichwörtersozialer Einfluss

Vortragende der Universität Münster

Strauß, Bernd
Professur für Sportpsychologie (Prof. Strauß)
van Meurs, Edda
Professur für Sportpsychologie (Prof. Strauß)