Der kuriose Fall von Tokio: Leistungsentwicklung in der Leichtathletik
Grunddaten zum Vortrag
Art des Vortrags: wissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragenden: Banning, Alexander; van Meurs, Edda; Dreiskämper, Dennis
Datum des Vortrags: 30.03.2022
Vortragssprache: Deutsch
Informationen zur Veranstaltung
Name der Veranstaltung: Sport, Mehr & Meer – Sportwissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung
25. Sportwissenschaftlicher Hochschultag der dvs
Zeitraum der Veranstaltung: 29.03.2022 - 31.03.2022
Ort der Veranstaltung: virtuell
Veranstaltet von: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Zusammenfassung
Einleitung Die COVID-19-Pandemie hatte erhebliche Auswirkungen auf den Spitzensport, u. a. durch die Aufschiebung von Tokyo 2020 (Evans et al., 2020), die nur vier Monate vor dem ursprünglichen Start angekündigt wurde. Dies wirkte sich auf die Periodisierungspläne von Athlet*innen aus, die auf den Sommer 2020 abgestimmt waren, was zu neuen Anforderungen in der Aufrechterhaltung des Leistungsniveaus führte. Die vorliegende Studie vergleicht die letzten beiden olympischen Zyklen und die möglichen Auswirkungen der Periodisierung (und Periodisierungsunterbrechung) unter Berücksichtigung individueller Entwicklungen und leistungsbezogener Faktoren auf Level 1 (Zeitpunkt) und Level 2 (Athlet*in: Alter, Geschlecht) in der Leichtathletik. Methode Hierzu wurden alle weltweiten Wettkampfergebnisse (ohne Mehrkämpfe & Staffeln) auf mind. nationaler Ebene seit London 2012 und bis Tokyo 2020 betrachtet. Die Leistungskurven der letzten beiden olympischen Zyklen wurden mithilfe eines hierarchischen Mehrebenenmodells analysiert, wobei individuelle Voraussetzungen (random intercept) und Entwicklungen (random slope) modelliert wurden (Kramer et al., 2021). Ergebnisse N=2,417 Spitzenathlet*innen (51.51% männlich) verzeichneten insgesamt N=52,045 Ergebnisse seit August 2012. Im conditional growth model, logLik=-59,974, p p p M=25.61 zentriert, β=-.0003, SE=0.0001, p p=.359). Diskussion Die vorliegende Mehrebenenanalyse gibt Aufschluss über die individuellen Leistungsentwicklungen in der internationalen Leichtathletik. Obwohl Leistungen im Zyklus vor Tokio weniger steil anstiegen im Vergleich zum Zyklus vor Rio, zeigt sich dort auch eine höhere Variabilität. Weitere Analysen in Bezug auf Dopingprävalenz, Wettkampfcharakteristiken, Covid-Einschränkungen und Entwicklungen pro Makrozyklus werden präsentiert und diskutiert. Literatur Evans, A. B., Blackwell, J., Dolan, P., Fahlén, J., Hoekman, R., Lenneis, V., McNarry, G., Smith, M., & Wilcock, L. (2020). Sport in the face of the COVID-19 pandemic: towards an agenda for research in the sociology of sport. European Journal for Sport and Society, 17(2), 85–95. Kramer, T., Valente-Dos-Santos, J., Visscher, C., Coelho-e-Silva, M., Huijgen, B. C. H., & Elferink-Gemser, M. T. (2021). Longitudinal development of 5m sprint performance in young female tennis players. Journal of Sports Sciences, 39(3), 296–303.
Stichwörter: Leichtathletik; Leistungsentwicklung; Corona; Olympischer Sport
Vortragende der Universität Münster