„…dann hab‘ ich mehr oder weniger aufgehört mit Sport“ – Teilhabe an Bewegung, Spiel und Sport bei Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen

Grunddaten zum Vortrag

Art des Vortragswissenschaftlicher Vortrag
Name der VortragendenGolenia, Marion; Große-Westermann, Ute; Salomon, Sebastian; Neuber, Nils; Kohake, Kathrin; Dreiskämper, Dennis; Tiejens, Maike; Föcker, Manuel; Marckhoff, Matthias
Datum des Vortrags10.06.2023
VortragsspracheDeutsch

Informationen zur Veranstaltung

Name der Veranstaltung36. Jahrestagung der Sektion Sportpädagogik der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft
Zeitraum der Veranstaltung08.06.2023 - 10.06.2023
Ort der VeranstaltungHamburg
Veranstaltet vonDVS Sektion Sportpädagogik

Zusammenfassung

Effekte von Bewegungsmangel auf die psychische Gesundheit sind heute gut belegt. Überblicksarbeiten zeigen, dass akuter und chronischer Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen in einem engen Zusammenhang mit dem Auftreten depressiver Symptome stehen, Ängste beeinflussen und deutliche Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben (Rodriguez-Ayllon et al. 2019; Hoare et al. 2016). Die individuelle Sicht von Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen auf ihr eigenes Bewegungs- und Sportengagement ist jedoch als Forschungsdesiderat zu bezeichnen. In einer Pilotstudie des Uniklinikums Münster (UKM) und des Instituts für Sportwissenschaft der WWU werden Bewegungs- und Sportaktivitäten dieser Jugendlichen in zwei Forschungsmodulen untersucht, um perspektivisch Fördermaßnahmen für diese besonders vulnerable Gruppe entwickeln zu können. Forschungsmodul 1 geht mittels Fragebogenbatterie der Frage nach, ob Jugendliche mit psychischen Erkrankungen wie angenommen weniger körperlich aktiv sind als gesunde und mit Sport und Bewegung häufiger Negativerfahrungen verknüpfen. In Forschungsmodul 2 werden die Erfahrungen mit Bewegung, Spiel und Sport in Schule und Freizeit, subjektive Barrieren aber auch erlebte Potentiale von Sport und Bewegung mittels problemzentrierter Interviews ermittelt. Der entwickelte Interviewleitfaden stützt sich u.a. auf die Selbstbestimmungstheorie (Ryan & Deci, 2017). Die Auswertung erfolgt mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Bisher wurden 11 Interviews mit Jugendlichen geführt, die aktuell stationär in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKM in Behandlung sind. Im Vortrag werden methodisches Vorgehen sowie die Ergebnisse der Interviewstudie berichtet. Vorläufig zeigt sich ein heterogenes Bild wahrgenommener Barrieren. Insbesondere Sportangebote mit kleinen Gruppengrößen werden von den Jugendlichen gewünscht. Bezüglich der interdisziplinären Zusammenarbeit soll zudem die Rolle der Sportpädagogik im Gesamtverbund in den Blick genommen werden. Hoare, E., Milton, K., Foster, C. & Allender, S. (2016). The associations between sedentary behaviour and mental health among adolescents: a systematic review. International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity, 13(1), 1-22. Rodriguez-Ayllon, M., Cadenas-Sánchez, C., Estévez-López, F. et al. (2019). Role of Physical Activity and Sedentary Behavior in the Mental Health of Preschoolers, Children and Adolescents: A Systematic Review and Meta-Analysis. Sports Medicine, 49(9), 1383–1410. https://doi.org/10.1007/s40279-019-01099-5 . Ryan, R. M., & Deci, E. L. (2017). Self-determination theory: Basic psychological needs in motivation, development, and wellness. Guilford Publications.
StichwörterBewegungs- und Sportengagement, Jugendliche mit psychischer Erkrankung, Vorerfahrungen, subjektive Barrieren, Interviewstudie

Vortragende der Universität Münster

Golenia, Marion
Professur für Bildung und Unterricht im Sport (Prof. Neuber)
Große-Westermann, Ute
Professur für Bildung und Unterricht im Sport (Prof. Neuber)
Kohake, Kathrin
Professur für Bildung und Unterricht im Sport (Prof. Neuber)
Neuber, Nils
Professur für Bildung und Unterricht im Sport (Prof. Neuber)
Salomon, Sebastian
Professur für Bildung und Unterricht im Sport (Prof. Neuber)