RNA-Isolation aus dem Kiefer – Eine systematische Analyse
Grunddaten zum Vortrag
Art des Vortrags: wissenschaftlicher Vortrag
Name der Vortragenden: Sielker Sonja, Jung Susanne, Kleinheinz Johannes
Datum des Vortrags: 24.07.2017
Vortragssprache: Deutsch
Informationen zur Veranstaltung
Name der Veranstaltung: 67. Kongress &
Praxisführungsseminar
der Deutschen Gesellschaft für
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Zeitraum der Veranstaltung: 21.06.2017 - 24.06.2017
Ort der Veranstaltung: Bonn
Zusammenfassung
Einleitung Für die erfolgreiche Behandlung verschiedenster Pathologien des Kieferknochens ist es notwendig die molekularen Zusammenhänge dieser Pathologien zu verstehen. Dafür reicht es nicht primäre Zellen aus diesem Knochenbereich zu gewinnen und in vitro zu analysieren. Es ist unabdingbar, dass der Ist-Zustand der Genexpression während der Pathogenese in vivo bestimmt wird. Nur so hat man die notwendigen Informationen für alle nachfolgenden Schritte. In nur sehr wenigen Studien findet man Genexpressionsuntersuchungen aus dem menschlichen Kiefer. Es scheint ein Problem zu sein RNA in ausreichender Menge und ausreichender Qualität zu gewinnen. In dieser Studie wurde RNA mit unterschiedlichsten Methoden gewonnen. Dabei wurde die Konzentration, die Qualität und die Expression verschiedener Gene mittels PCR verglichen. Material und Methode Nach erfolgter Aufklärung und Einverständnis wurde Knochenmaterial von gesunden Patienten nach einem etablierten Protokoll im OP entnommen. Die RNA-Isolierung erfolgte anschließend im RNA-Labor. Aufgeschlossen wurde der Knochen mit dem Precellys-System. Die Isolierung der RNA erfolgte einmal nach der klassischen Fällungsmethode und zum anderen mit einer chromatographischen Säulenreinigung. Die Qualität der RNA wurde mit Hilfe des Bioanalyzer bestimmt. Weiter wurde ein Teil der RNA in cDNA umgeschrieben und die Expression der Gene, GAPDH, Collagen1, Osteopontin, Osteonectin und Osteocalcin verglichen. Ergebnis Die Ausbeute und die Qualität der gewonnenen RNA unterscheiden sich abhängig von der gewählten Aufschluss- und Isolierungsmethode stark. So sind Osteonectin und Osteocalcin nach dem Aufschluss mit Metall gegenüber Keramik nicht nachweisbar. Die Ausbeute und die Qualität der RNA unterscheidet sich je nachdem welche Isolierungsmethode gewählt wurde. Die RNA Ausbeute ist nach der klassischen Methode höher, jedoch ist die Qualität der RNA nach der Säulenreinigung deutlich besser. Zusammenfassung Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie ist es möglich RNA für eine Genexpressionsanalyse im ausreichenden Maße zu isolieren. Jedoch ist die Aussagekraft dieser Analysen stark abhängig von der gewählten Isolierungsmethode. Ein Vergleich mit Daten aus der Literatur wird dadurch erschwert.
Vortragende der Universität Münster