Analysen zum Konzept sogenannter Clankriminalität und seiner institutionellen Verwendungspraxis

Struck, Jens; Nüschen, Stella; Wagner, Daniel; Görgen, Thomas

Zusammenfassung

Ein zentrales Ziel des Teilprojekts bestand darin, zu analysieren, inwieweit es sich bei sogenannter Clankriminalität um ein identifizierbares und klar abgrenzbares Phänomen handelt. Weiterhin wurden professionsgebundene Konzeptualisierungen und Wissensbestände sowie Forschungsbefunde herausgearbeitet, die das Phänomen betreffen. Die Untersuchung umfasste im Kern die folgenden empirischen Arbeiten: 1. Systematische Literatursynthese zu abweichendem Verhalten im Kontext großfamiliärer Strukturen (Görgen et al., 2022): Überblick über Forschung zu sogenannter Clankriminalität, Beleuchtung von damit in Verbindung gebrachten Phänomenen und Phänomenhintergründen sowie Maßnahmen und Maßnahmeneffekten. 2. Linguistisch-semantische Analyse und empirische Konzeptanalyse der medialen und politischen Darstellung sogenannter Clankriminalität (Struck et al., 2023): Herausarbeiten von Phänomenen und Personen(-gruppen), die unter den Begriff gefasst werden und wie und in welchen Kontexten dieser genutzt wird. 3. Interviewstudie und Fokusgruppenworkshops (Struck, 2023; Nüschen et al., 2023): Untersuchung von Konzeptualisierungen und Wissensbeständen von und zu „Clans“ und „Clankriminalität“ sowie Handlungsansätzen und Rahmenbedingungen hinsichtlich der ressortübergreifenden Bearbeitung sogenannter Clankriminalität; neben Kooperationen im Kontext repressiver Maßnahmen wurden auch Ansätze zur Bearbeitung oder Prävention sozialer Problemlagen, die mit großfamiliären Strukturen in Verbindung gebracht werden, in den Blick genommen.