Kinder- und jugendliterarisches Erzählen über die NS-Zeit - Zwischen literarästhetischer Metafiktion und historiografischer Information, in: ide 1/2025, i. V.

Bernhardt, Sebastian

Forschungsartikel (Zeitschrift)

Zusammenfassung

Der Beitrag arbeitet am Beispiel von - Kirsten Boie: Dunkelnacht (2021) und - Frank Maria Reifenberg: Wo die Freiheit wächst (2018, 2023 neu aufgelegt bei Reclam) sowie im Vergleich - Frank Schwieger: Kinder unterm Hakenkreuz (2023) heraus, wie kinder- und jugendliterarische Texte das ereignisgeschichtliche Phänomen der NS-Zeit in den Blick nehmen. Dabei werden insbesondere die Ästhetisierungs- und Narrativierungsstrategien herausgearbeitet und kritisch die Stellung der ausgewählten Kinder- und Jugendbücher zwischen Literarästhetik und historischer Vermittlung perspektiviert. In den didaktischen Anschlussüberlegungen wird davon ausgehend dargestellt, dass der Literaturunterricht vermeiden sollte, historische Erzählungen vornehmlich auf die Sachvermittlung hin zuzurichten. Vielmehr sollte die ästhetische Eigengesetzlichkeit von Literatur beachtet werden. Da nämlich auch in der KJL Literatur eine Multiperspektivität bietet, eine Polyvalenzkonstruktion aufweist und mehr oder weniger stark auch die postmoderne Einsicht in die mangelnde Objektivierbarkeit historischer Erkenntnisse aufgreift, kann die KJL aus sich heraus sprechen, um damit zugleich literarästhetische Prozesse zu fördern und einen Reflexionsraum über Geschichtlichkeit eröffnen.

Details zur Publikation

FachzeitschriftInformationen zur Deutschdidaktik (Ide)
Jahrgang / Bandnr. / Volumeide 1/2025
Ausgabe / Heftnr. / Issue1
Seitenbereich70-77
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2025
Stichwörterliterarisches Lernen; historisches Lernen; Kinder- und Jugendliteraturforschung; historisches Erzählen; Literaturdidaktik; Mediendidaktik; Literatur- und Mediendidaktik