Opferlose Nichtidentität in einem anderen Ganzen. Rückfragen zu einem nicht-sakrifikalen Heils- und Glaubensverständnis im Anschluss an Adorno

Erulo, Jonas

Fachbuch (Monographie) | Peer reviewed

Zusammenfassung

Adorno intendiert einen Begriff konkreter Wahrheit: Worauf es ankäme, wäre eine andere - geschichtlich realisierte - Vermittlung des Ganzen der Wirklichkeit sowie zwischen diesem und der Einzelnen, die eine "opferlose Nichtidentität der Subjekte" freisetzt. Dabei ist selbst der Bezug des Subjektes zu dieser konkreten Wahrheit nicht jenseits seiner realen Vermitteltheit zu haben - damit stets seine eigene Verstrickung reflektierend - und anderseits selbst als frei von Opfer und Selbstopfer zu denken. Dieser Bezug im Modus der Kritik ist vom Widerstand gleichzeitig gegen eine imaginierte unvermittelte Einigung mit einem Ursprünglichen, gegen eine ungebrochene Angleichung der Wirklichkeit im Begriff, sowie gegen Resignation gekennzeichnet. Im Ausgang davon fragt die Arbeit nach Kriterien für ein Verständnis von Heil/Rettung und Glaube, das der stets auftretenden Versuchung, Glaube autoritär als durch Selbstpreisgabe erreichte Einigung mit dem Ursprung zu bestimmen, widersteht. Dagegen macht die Arbeit die Logik eines freien Bündnisses als Modell für den Glaubensakt stark. Sie schließt dafür an eine geschichtssensibel zugespitzte freiheitstheoretische Fundamentaltheologie an, die theologische Wahrheit als Wahrheit für den Menschen, die eine gelungene Vermittlung von Welt und Geschichte impliziert, versteht.

Details zur Publikation

VerlagVerlag Friedrich Pustet
ErscheinungsortRegensburg
Auflage1
Titel der ReiheRatio Fidei (ISSN: 2512-4218)
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2024
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
ISBN9783791735047
StichwörterAdorno; Kritische Theorie; Wahrheit; Totalität; Opfer; Glaube; Messianismus

Autor*innen der Universität Münster

Erulo, Jonas Francesco
Seminar für Fundamentaltheologie