Aspirationspneumonie – look twice.

Köhnke, Richard; Hullermann, Carsten

Poster | Peer reviewed

Zusammenfassung

Einleitung: PatientInnen mit rezidivierenden Infektionen aufgrund einer Aspiration werden in der Notaufnahme regelhaft behandelt. Es kommt vor, dass diese PatientInnen nach kurzer stationärer Behandlung entlassen und aufgrund wiederkehrender Infektionssymptomatik erneut behandelt werden müssen. Kasuistik: Es erfolgte die notfallmäßige Vorstellung eines 84-jährigen Patienten bei V.a. Bolusimpaktation/-aspiration nach dem Mittagessen. Bei dem Patienten bestand eine demenzielle Entwicklung mit Dysphagie sowie der V.a. ein idiopathisches Parkinsonsyndrom, bisher bestand jedoch diesbezüglich keine Therapie. In jüngerer Vorgeschichte sei er mehrmals in anderen Kliniken aufgrund von Aspirationspneumonien behandelt worden. Bei zunehmender Tachypnoe und Dyspnoe – trotz Inhalationen und Sauerstoffvorlage – wurde der Patient aus der Notaufnahme zur Bronchoskopie auf die Intensivstation verlegt. Es konnten Essenreste aus dem Bronchialsystem geborgen werden. Bei erneutem Einspiegeln konnte zudem ein Combi- Stopper/"Verschlussstopfen", welcher mutmaßlich aus einem der vorherigen Krankenhausaufenthalte stammte, geborgen werden. Die Röntgenaufnahmen hatten diesbezüglich keinen wegweisenden Befund erbracht. Nach antibiotischer Therapie, Einleitung einer dopaminergen Therapie sowie palliativmedizinischer Begutachtung konnte der Patient zufrieden zu seiner Ehefrau in die Häuslichkeit entlassen werden. Diskussion/Schlussfolgerung: Aspirationspneumonien bei an Demenz (o.ä.) erkrankten PatientInnen sind häufig. In diesem Fallbericht wird aufgezeigt, dass ein zuvor aspirierter, nicht-röntgendichter Combi-Stopper aus einem externen Krankenhaus für rezidivierende Pneumonien ursächlich sein kann. Trotz starker Beanspruchung der Notaufnahmen und Intensivstationen kann es für das PatientInnenwohl sinnvoll sein, auch bei stark vorerkrankten und beeinträchtigen PatientInnen eine erweiterte Diagnostik durchzuführen. Trotz akutem Mehraufwand kann dies dabei helfen, die Häufigkeit zukünftiger Krankenhausaufenthalte zu reduzieren.

Details zur Publikation

Name des RepositoriumsAbstractband DGINA 2023
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2023
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
KonferenzDGINA 2023, Bielefeld, Deutschland
StichwörterCase report; ICU, Notaufnahme

Autor*innen der Universität Münster

Hullermann, Carsten
Klinik für Kardiologie I
Köhnke, Richard
Medizinische Klinik D (Med D)