Köhnke, Richard; Rovas, Alexandros; de Goede, Eva; Leschowski, Niklas; Bohn, Andreas; Michael, Mark; Bernhard, Michael; Kümpers, Philipp
Übersichtsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewedAlarmierungskriterien für die Schockraumanmeldung gab es bis vor Kurzem ausschließlich für Traumapatient:innen. Sie basierten lange Zeit hauptsächlich auf Verletzungsmustern und Unfallmechanismen. Vitalparameter spielten nur eine untergeordnete Rolle. Das kürzlich erschienene Weißbuch zur „Versorgung kritisch kranker, nicht-traumatologischer Patienten im Schockraum“ listet erstmals symptombasierte Indikatoren für die Schockraumversorgung nichttraumatologisch kritisch kranker Patient:innen auf. Sowohl das Weißbuch als auch die neueste Version der S3-Leitlinie „Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung“ empfehlen eine Schockraumversorgung auf der Basis verschiedener pathologischer Vitalparameter. Die alternativen V2iSiOn-Alarmierungskriterien basieren auf einem minimalen Set objektivierbarer und zugleich hochrelevanter Vitalparameter zur Identifikation nichttraumatologischer Patient:innen mit Indikation zur Schockraumversorgung (V2iSiOn: Vasopressor erhalten? Ventilation begonnen? Systolischer Blutdruck < 90 mm Hg? O2-Sättigung unter Raumluft < 90 %? Nichtnormales Bewusstsein/Glasgow Coma Scale < 15 Punkte?). Im vorliegenden Übersichtsbeitrag werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen traumatologischen und nichttraumatologischen Alarmierungskriteriensysteme dargestellt. Darüber hinaus wird eine erste Bilanz nach Einführung der V2iSiOn-Alarmierungskriterien in der Stadt Münster gezogen.
Goede, Eva Christina | Medizinische Klinik D (Med D) |
Köhnke, Richard | Medizinische Klinik D (Med D) |
Kümpers, Philipp | Medizinische Klinik D (Med D) |
Leschowski, Niklas | Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie |
Rovas, Alexandros | Medizinische Klinik D (Med D) |