Posts, die brennen. Hate speech als schädigende Online-Kommunikation

Schmid Ursula Kristin, Rieger Diana, Frischlich Lena

Nicht-wissenschaftlicher Beitrag (Zeitschrift) | Peer reviewed

Zusammenfassung

Die Lebenswelt von Jugendlichen ist stärker denn je durch (soziale) Online-Medien (im Folgenden: Soziale Medien) geprägt. Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 findet der Austausch mit Freund:innen zunehmend online und über Soziale Medien statt. 94 Prozent der deutschen Jugendlichen besaßen 2020 ein Smartphone, drei Viertel Laptops oder Computer (Feierabend et al. 2020). Auch der Zugang zu politischen Themen verlagert sich zunehmend in die digitale Welt. Soziale Medien und Plattformen wie Facebook und Instagram gewinnen als Nachrichtenquellen zunehmend an Popularität (ebd.). Soziale Medien sind aus dem Alltag von Schüler:innen nicht mehr wegzudenken, haben aber auch Schattenseiten: Anscheinend entwickelte sich in den letzten Jahren ein Diskursklima, in dem kommunikative Angriffe, Hass und Hetze zur Norm zählen (Kümpel/Rieger 2019). Neben extremen politischen Ansichten, Verschwörungsnarrativen und Desinformationen, sind es vor allem diskriminierende Hassbotschaften (sogenannte Hate Speech), denen Schüler:innen im Internet begegnen (Feierabend et al. 2020). So gaben 2021 drei Viertel der deutschen Internetnutzer:innen an, bereits Hate Speech im Internet gesehen zu haben. Unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Anteil besonders hoch (Reset./pollytix 2021; Steppat 2021). Hate Speech findet sich im Netz überall dort wieder, wo Diskurse stattfinden. Neben Sozialen Medien sind z. B. auch die Kommentarspalten von Zeitungen betroffen (Boberg et al. 2018; Geschke et al. 2019).Doch was genau ist Hate Speech eigentlich? Welchen unterschiedlichen Formen begegnen Mediennutzer:innen? Und vor allem: Was genau kann man persönlich dagegen machen? Dieser Beitrag liefert erste Antworten auf diese Fragen. Hierzu wird zunächst aus einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive beleuchtet, was Hate Speech ist. Anschließend werden die vielfältigen Formen von Hate Speech, mit denen Lehrpersonen und Schüler:innen konfrontiert werden, dargestellt. Schließlich werden Ansatzpunkte für die Prävention und den Umgang mit Hate Speech für den Schulunterricht aufgezeigt.

Details zur Publikation

Jahrgang / Bandnr. / Volume2
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2022
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
Link zum Volltexthttps://www.friedrich-verlag.de/deutsch/sprachgebrauch/posts-die-brennen-11713
StichwörterHate speech; Prävention; Unterrichtsmaterialien

Autor*innen der Universität Münster

Frischlich, Lena
Professur für Kommunikationswissenschaft, Schwerpunkt: Onlinekommunikation (Prof. Quandt)