Migrationsreduktion durch Entwicklungszusammenarbeit? Eine ökonomische Analyse am Beispiel Afrikas

Sievers Jana, Winter Simon

Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewed

Zusammenfassung

Der sogenannte „Migrationsbuckel" beschreibt den umgekehrt U-förmigen Zusammenhang zwischen Entwicklung und Migration: In relativ armen Ländern führt Entwicklung zu einer zunehmenden Migration, da sich die Budgetrestriktion potenzieller Migranten lockert. In relativ reichen Ländern kehrt sich dieser Zusammenhang hingegen um, da der Migrationsanreiz vernachlässigbar ist. Wir diskutieren die Implikationen dieses empirischen Befundes für die Entwicklungszusammenarbeit mit afrikanischen Staaten und gelangen zu dem Ergebnis, dass eine fortschreitende Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent die Migration eher steigern als senken würde. In der Konsequenz ist eine Vereinnahmung der Entwicklungs- durch die Migrationspolitik im Sinne einer Migrationsreduktion nicht zielführend, da diese beiden Politikbereiche unterschiedlichen normativen Begründungen folgen, und hemmt die Wirksamkeit von Entwicklungspolitik.

Details zur Publikation

Jahrgang / Bandnr. / Volume7
Ausgabe / Heftnr. / Issue1
Statusakzeptiert / in Druck (unveröffentlicht)
Veröffentlichungsjahr2019
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
StichwörterMigrationsbuckel; Mobilitätswandel; Entwicklung und Migration

Autor*innen der Universität Münster

Winter, Simon
Professur für Ökonomische Bildung (Prof. Müller)