Sievers Jana, Winter Simon
Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewedDer sogenannte „Migrationsbuckel" beschreibt den umgekehrt U-förmigen Zusammenhang zwischen Entwicklung und Migration: In relativ armen Ländern führt Entwicklung zu einer zunehmenden Migration, da sich die Budgetrestriktion potenzieller Migranten lockert. In relativ reichen Ländern kehrt sich dieser Zusammenhang hingegen um, da der Migrationsanreiz vernachlässigbar ist. Wir diskutieren die Implikationen dieses empirischen Befundes für die Entwicklungszusammenarbeit mit afrikanischen Staaten und gelangen zu dem Ergebnis, dass eine fortschreitende Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent die Migration eher steigern als senken würde. In der Konsequenz ist eine Vereinnahmung der Entwicklungs- durch die Migrationspolitik im Sinne einer Migrationsreduktion nicht zielführend, da diese beiden Politikbereiche unterschiedlichen normativen Begründungen folgen, und hemmt die Wirksamkeit von Entwicklungspolitik.
Winter, Simon | Professur für Ökonomische Bildung (Prof. Müller) |