von Lehmden Friederike, Porps Lisa, Müller-Brauers Claudia
Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewedBilderbücher haben sich als wirksames Mittel in der Sprachförderung bewährt (z.B. Gressnich et al. 2014). Oft wird jedoch übersehen, dass die Texte an sich sprachliches Material präsentieren, das einen spezifischen Einfluss auf den Spracherwerb nehmen kann (Fletcher & Reese 2005; Müller & Stark 2015). So ist anzunehmen, dass der sprachliche Input Möglichkeiten bieten kann, grammatische Regularitäten des Deutschen gezielt zu erwerben, wenn dieser z.B. mit einer hohen Frequenz, Gruppierungen, Variationen und Kontrasten von Strukturen spracherwerbsförderlich (z.B. Bebout & Belke 2017; Taraban 2004; Tomasello 2003; Siegmüller & Kauschke 2006) oder mit einer bestimmten Text-Bild-Interaktion ausgestattet ist. Solch ein spezifischer Input kann, so ist zu vermuten, auch beim Vorlesen die Möglichkeit bieten, grammatische Strukturen zu erwerben. Um diese Annahme zu überprüfen, wurden in dem an der Ruhr-Universität Bochum angesiedelten Projekt „Litkey“ („Literacy as a key to social participation“) drei Bilderbücher (von Lehmden et al. 2017) zum Zweck einer systematischen Darbietung des deutschen Genus-Kasus-Systems (GKS) gestaltet, die im Rahmen einer Interventionsstudie im Kindergarten auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert werden. In dem vorliegenden Beitrag wollen wir die linguistische Besonderheit dieser Bücher auf der Basis einer deskriptiven Analyse herausstellen und zeigen, wie sich diese bei der Darbietung des GKSs von anderen im Buchhandel erhältlichen Bilderbüchern unterscheiden. Aus unseren Analysen lassen sich Schlüsse für die Auswahl von herkömmlichen und inputoptimierten Bilderbüchern in der Sprachförderung ziehen.
| Porps, Lisa | Germanistisches Institut - Abteilung: Sprachdidaktik |