Aufstieg des Kulturrassismus: Von Huntington zu Sarrazin

Alikhani Behrouz, Rommel Inken

Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewed

Zusammenfassung

In diesem Aufsatz wird aufgezeigt, dass die in den 1990er-Jahren durch Huntington in den USA etablierten Vorstellungen von abgegrenzten, sich einander bekämpfenden „Kulturkreisen“ auch in Deutschland zu unhinterfragten Paradigmen wissenschaftlicher wie politischer Debatten geworden sind, wie es sich beispielsweise in der Diskussion um Thilo Sarrazin zeigt. Dabei werden aus machtstrategischen Motiven bewusst oder weniger bewusst, dynamische und widersprüchliche Realitäten mit zustandsreduzierten und essentialistischen Konzepten erfasst. Dies führt zur Etablierung von festen Grenzen zwischen verschiedenen Menschengruppen als Etablierten und Außenseiter. Jegliches Entwicklungspotential bei den Mitgliedern der Außenseitergruppe wird durch die Einführung solcher statischen Kategorien geleugnet. Dadurch erhält der nicht tabuisierte aber undifferenzierte Begriff „Kultur“ dieselben wesenhaften Merkmale des Begriffs „Rasse“, daraus resultiert also eine Art „kultureller Rassismus“.

Details zur Publikation

FachzeitschriftZeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft
Jahrgang / Bandnr. / Volume2017
Seitenbereich1-16
StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2017 (01.12.2017)
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
DOI10.1007/s12286-017-0363-8
Link zum Volltexthttps://www.researchgate.net/publication/321455949_Aufstieg_des_Kulturrassismus_Von_Huntington_zu_Sarrazin

Autor*innen der Universität Münster

Alikhani, Behrouz
Professur für Arbeit und Wissen (Prof. Ernst)
Rommel, Inken
Professur für Arbeit und Wissen (Prof. Ernst)