Die Rolle der Selbstbestimmung in der Rechtfertigung passiver und aktiver Sterbehilfe

Müller Andreas

Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewed

Zusammenfassung

Wann und auf welche Weise dürfen Ärzte am Tod eines Patienten mitwirken? Der vorliegende Beitrag widmet sich der argumentativen Rolle, die die Selbstbestim­mung des Patienten in der Auseinandersetzung über diese Frage spielt. Auf der Grund­lage einer detaillierten Untersuchung der moralischen Relevanz von Einwilligungen als einer wesentlichen Ausprägung dieser Selbstbestimmung wird zum einen dafür argu­mentiert, dass es einen moralisch signifikanten Unterschied zwischen passiver – d.h. mit dem Verzicht auf eine lebensverlängernde medizinische Maßnahme einhergehender – und aktiver Sterbehilfe gibt. Die Zulässigkeit der aktiven Sterbehilfe kann folglich nicht schon mittels eines Äquivalenzarguments aus der Zulässigkeit der passiven abgeleitet werden. Zum anderen aber lässt sich auf derselben Grundlage zeigen, wie ein am Selbstbestimmungsrecht des Patienten ansetzendes Argument für die Zulässigkeit man­cher Fälle von aktiver Sterbehilfe präzisiert und gegen zwei verbreitete Einwände vertei­digt werden kann.

Details zur Publikation

FachzeitschriftJahrbuch für Wissenschaft und Ethik
Jahrgang / Bandnr. / Volume2015
Ausgabe / Heftnr. / Issue20
Statusonline first
Veröffentlichungsjahr2016
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
StichwörterSterbehilfe; Selbstbestimmung; Einwilligung

Autor*innen der Universität Münster

Müller, Andreas
Kolleg-Forschergruppe "Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik" (KFG1209)