Biomechanische Stabilität von Fixationsmethoden des vorderen Kreuzbandes im osteoporotischen Knochen

Domnick C; Herbort M; Petersen W; Droll S; Glasbrenner J; Michel P; Raschke M; Weimann A

Abstract in Online-Sammlung (Konferenz) | Peer reviewed

Zusammenfassung

Fragestellung:Der biomechanische Vergleich dreier tibialer Fixationsmethoden (Interferenzschraubenfixation, extrakortikale Fixation, Hybridfixation) zum Ersatz des vorderen Kreuzbandes im osteope-nen/osteoporotischen Knochen. Hypothese: Die Interferenzschraubenfixation ist der Hybridtechnik bezüglich der Primärstabilität unterlegen. Die Knochendichte beeinflusst die mechanischen Eigenschaften einer Kreuzbandrekonstruktion und stellt damit einen limitierenden Faktor dar. Methodik:Verglichen werden in drei Gruppen (extrakortikal, hybrid, Interferenzschraube) die Parameter: Steifigkeit, Versagenslast, Maximalkraft, Elongation bei Maximalkraft und Elongation bei Versagenslast sowohl in Einzelzyklus- als auch in zyklischen Versuchen. Als Transplantate dienen porcine Flexorsehnen, die in 26 humane osteopenen/osteoporotischen Tibiae (Alter 56-96 Jahre, Mittelwert 82,6 Jahre) implantiert und fixiert werden. Die Knochendichtemessung erfolgt mittels QCT und DXA. Ergebnisse:In den Einzelzyklusversuchen erreicht die Hybridfixation mit 356,61 ± 140,78 N eine signifikant höhere Maximalkraft (p=0,024) und mit 256,16,00 ± 95,25 N eine signifikant höhere Versagenslast (p=0,015) als die Interferenzschraubenfixation. Die Interferenzschraubenfixation erreicht mit 17,10 ± 8,43 mm die niedrigste Elongation bei Maximalkraft. Die Hybridfixation erreicht mit 32,46 ± 15,77 N/mm eine signifikant (p= 0,015) höhere Steifigkeit als die extrakortikale Fixation (Tabelle 1[Tab.1]). In den zyklischen Versuchen erreicht die Hybridfixation mit 401,49 ± 105,34 N eine signifikant höhere Maximalkraft (p<0,0001) und mit 256,16,00 ± 95,25 N eine signifikant höhere Versagenslast als die Interferenzschraubenfixation (p=0,015) (Abbildung 1[Abb.1]). Die signifikant niedrigsten Werte für Elongation bei Maximalkraft erreicht die Interferenzschraubenfixation, mit 10,66 ± 5,47 mm. Die Messung der Knochendichte ergab anteromedial die höchste Knochendichte (224 ± 95 HU; 214 ± 88 HU). Schlussfolgerung:Die Hybridfixation von vorderen Kreuzband-Transplantaten im osteopenen/osteoporotischen Knochen ist die biomechanisch primärstabilste Alternative. Die präoperative Knochendichtemessung kann für die Wahl der Fixationsmethode hilfreich sein.

Details zur Publikation

StatusVeröffentlicht
Veröffentlichungsjahr2016
Sprache, in der die Publikation verfasst istDeutsch
KonferenzDKOU Jahreskongress 2016, Berlin, undefined
DOI10.3205/16dkou651
Link zum Volltexthttp://www.egms.de/en/meetings/dkou2016/16dkou651.shtml

Autor*innen der Universität Münster

Domnick, Christoph
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Glasbrenner, Johannes
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Michel, Philipp Alexander
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Raschke, Michael Johannes
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Weimann, Andre
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie