Ayache A, Unglaub F, Cavalcanti Kußmaul A, Spies CK, Langer MF
Forschungsartikel (Zeitschrift) | Peer reviewedOperationsziel: Periphere Nervenläsionen führen häufig zu wesentlichen und bleibenden motorischen und/oder sensiblen Ausfällen. Ziel der Nerventransplantation ist die Überbrückung von Nervendefektstrecken mit autologen Nerventransplantaten. Indikationen: Nerventransplantationen sind immer dann indiziert, wenn Nervenstümpfe nicht spannungsfrei koaptiert werden können. Kontraindikationen: Lokale Infekte, unzureichende Weichteildeckung, hochgradige Muskelatrophie oder irreversible Gelenkkontrakturen bei „motorischen“ Nerventransplantationen, fehlende mikrochirurgische Ausrüstung oder Erfahrung, lebensbedrohliche Verletzungen. Operationstechnik: Präparation der Nervenstümpfe. Wahl und Präparation des Spendernervs. Approximation. Koaptation. Wie die Nervennaht muss auch die Nerventransplantation ohne jegliche Spannung auf das Transplantat erfolgen, da sonst die Nervenregeneration empfindlich gestört wird und schlechte Ergebnisse zu erwarten sind. Die besten Ergebnisse gelingen nach wie vor mit autologen Nerventransplantaten, die aus verschiedenen Spenderregionen des Körpers stammen und vernachlässigbare sensible Läsionen hinterlassen. Weiterbehandlung: Ruhigstellung möglichst vermeiden. Frühfunktionelle Behandlung. Ergotherapie. Physiotherapie. Klinisch-neurologische Kontrollen. Ergebnisse: Die Ergebnisse der Nervenrekonstruktion sind unter anderem abhängig von der Länge der Defektstrecke, dem Durchmesser und der Art des verletzten Nervs, der Wahl des Rekonstruktionsmaterials, der mikrochirurgischen Expertise des Operateurs sowie dem Zeitpunkt der Rekonstruktion und dem Alter des Patienten.
Langer, Martin | Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie |