Sebastian Bernhardt
Forschungsartikel (Buchbeitrag)Literaturausstellungen haben Literatur zum Thema. Ausgehend von dieser engen Definition gibt dieser Einleitungsartikel einen Überblick über den Diskurs zum literaturmusealen Ausstellen. Dabei wird in einem ersten Schritt gezeigt, dass in den Debatten um die Ausstellbarkeit von Literatur die falsche Frage gestellt wird. Literatur muss nicht ausstellbar sein, weil Ausstellen nicht mit Zeigen zu verwechseln ist. Literaturausstellungen stellen mittels Szenografie (Rauminszenierung) Verbindungen zu Literatur her, machen Literatur als immateriellen Gegenstand zum Thema. In einem zweiten Schritt konturiert der Artikel Ausstellungen als Symmedien, die unter Ausnutzung der leiblichen Präsenz der Besucher:innen zu ästhetischen Erfahrungen im Raum einladen. Darauf aufbauend werden in einem dritten Schritt exemplarisch verschiedene Arten von Literaturausstellungen vorgestellt und es wird konzeptualisiert, auf welche Weisen sie Verhältnisse zu Literatur herstellen. In einem abschließenden vierten Schritt werden Möglichkeiten der Förderung ästhetischer Wahrnehmung abgeleitet und es wird diskutiert, welche Rolle Literaturausstellungen als außerschulischen Lernorten beizumessen ist.