Das Teilprojekt unter Leitung von Christine Dimroth untersucht die Struktur und die interaktionale Bearbeitung von Varietäten einer Verkehrssprache sowie die soziale Interpretation sprachlicher Diversität als Infrastruktur für die Produktion migrationsbezogener Bedeutung in multilingualen Arbeitsteams (Communities of Practice). Als exemplarischer Ausschnitt einer Migrationsgesellschaft dient eine Krankenhausstation in Deutschland, deren Pflegepersonal sich aus alteingesessenen und kürzlich aus dem Ausland angeworbenen Pflegekräften zusammensetzt. Die Verkehrssprache (Deutsch) ist für einige Beteiligte die Erstsprache (L1) oder Bestandteil eines etablierten mehrsprachigen Repertoires (L2/1), für andere eine noch im Aufbau befindliche Fremd- bzw. Zweitsprache (L2), wodurch ein hohes Maß an sprachlicher Diversität und Dynamik erwartbar ist. Sprachliche Diversität kann sich sowohl auf die Funktion von Sprache als Kommunikationswerkzeug als auch auf ihren Beitrag zum Signalisieren sozialer Merkmale wie Zugehörigkeit, Differenz, berufsbezogene Legitimität usw. auswirken. Das Projekt widmet sich beiden Aspekten und nimmt dabei Sprecher:innen mit allen drei genannten Sprachprofilen (L1, L2/1, L2) in den Blick. Es sind Teilstudien zu folgenden Aspekten geplant: Struktur und Funktion von L2-Varietäten (Studie 1), die interaktive Bearbeitung der Verkehrssprache (Studie 2), subjektive Theorien der Beteiligten (Studie 3) und Spracheinstellungen zu L2-Varietäten (Studie 4).
Dimroth, Christine | Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (Prof. Dimroth) |
Dimroth, Christine | Professur für Germanistische Sprachwissenschaft (Prof. Dimroth) |