Siliciumorganische Verbindungen, die an ihrem zentralen Siliciumatom eine positive Ladung aufweisen, fanden in jüngster Zeit großes Interesse. Aufgrund ihrer außerordentlich hohen Elektrophilie bereitete die Darstellung dieser Silylkationen, in denen eine Stabilisierung selbst durch schwache Donoren sicher auszuschließen war, extreme Schwierigkeiten, und bis heute existieren nur wenige gesicherte Derivate. Das hohe Akzeptorvermögen prädestiniert sie für die Anwendung in sekundären Prozessen, in denen beispielsweise der Aktivierung durch Lewis-Säuren eine Schlüsselrolle zukommt. Kürzlich fanden wir über die Hydroaluminierung von Alkinen, die Bildung chelatisierender Lewis-Säuren und die intramolekulare Komplexierung von Hydridionen durch ungesättigte Aluminiumatome einen leichten Zugang zu carbokationischen Verbindungen. Die zwitterionischen Produkte lösen sich in unpolaren Solventien, so dass eine uneingeschränkte Untersuchung ihrer chemischen Eigenschaften möglich ist. Über die Hydroaluminierung, die Erzeugung von chelatisierenden Lewis-Säuren und die intramolekulare Komplexierung von Anionen wollen wir in diesem Projekt Silylkationen generieren, die aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften wichtige Verbindungen für weiterführende Untersuchungen darstellen.
Uhl, Werner | Professur für Anorganische Chemie (Prof. Uhl) |
Uhl, Werner | Professur für Anorganische Chemie (Prof. Uhl) |