Homo contractualis. Strategien und Fiktionen der Verrechtlichung in der Moderne

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesGefördertes Einzelprojekt
Laufzeit an der Universität Münster01.04.2011 - 31.05.2016

Beschreibung

Der Vertrag ist für die Selbstbestimmung des modernen Menschen von zentraler Bedeutung. Diese These mag erstaunen, geht man doch gewöhnlich davon aus, dass Kategorien wie das Imaginäre, das Unbewusste, die nationale Zugehörigkeit oder die sexuelle Orientierung für die Identitätskonstruktion in der Moderne signifikant sind, nicht aber eine so formal-rationale Kategorie wie der Vertrag. Ein Blick in zentrale Texte des Kontraktualismus etwa bei Hobbes oder Rousseau zeigt jedoch, dass der Vertragsschluss dort als Menschwerdung begriffen wird. Das Projekt untersucht ausgehend von philosophischen, literarischen, rechtshistorischen Texten und ästhetischen und anthropologischen Schriften, wie der Vertrag in der Moderne Einzug in die Selbstbeschreibung des Menschen erhält. Es versteht den Vertrag dabei aber nicht so sehr als Gründungsfigur, wie es die Kontraktualismustheorien nahelegen, sondern mit Foucault als eine kontinuierliche Technik des ‚Regierens‘, anhand derer der moderne Mensch Fiktionen und Strategien des autonomen Handelns ohne den Rückbezug auf eine Transzendenz erzeugt und legitimiert.

StichwörterRecht und Literatur; Vertrag; um 1800
Webseite des Projektshttp://www.uni-muenster.de/Germanistik/Lehrende/neuere_deutsche_literatur/koehler_sigrid/df-projekt/index.html
Förderkennzeichen84 727-1
Mittelgeber / Förderformat
  • VolkswagenStiftung - Dilthey-Fellowship

Projektleitung der Universität Münster

Köhler, Sigrid Gisela
Germanistisches Institut - Abteilung: Neuere deutsche Literatur

Antragsteller*innen der Universität Münster

Köhler, Sigrid Gisela
Germanistisches Institut - Abteilung: Neuere deutsche Literatur

Wissenschaftliche Projektmitarbeiter*innen der Universität Münster

Schmidt, Florian
Germanistisches Institut - Abteilung: Neuere deutsche Literatur