Das Projekt zielt auf eine kritische Rekonstruktion von Deutungsmustern und Diskursen überreligiösen Pluralismus bei Buddhisten und Christen in Myanmar in der Gegenwart. Diezentrale Forschungsfrage lautet: Welche Diskurse prägen den Umgang mit religiöser Vielfaltund religiöser Differenz in Myanmar und welche christliche-theologischen bzw. BuddhismusspezifischenDeutungsmuster und Rechtfertigungsnarrative sind darin wirksam?Ausgangspunkt ist die Einsicht, dass die Frage nach dem Zusammenleben in diesemmultiethnischen und multireligiösen Land in der Forschung nicht allein als politische undgesellschaftliche Gestaltungsaufgabe in den Blick genommen werden kann. Vielmehr gilt es,zentrale theologisch-religiöse Legitimierungsdiskurse unterschiedlicher Religionen in Myanmarzu identifizieren und zu analysieren. Davon ausgehend werden die Auswirkungen dieserVorstellungen für das Miteinander verschiedener Religionen im öffentlichen Raum sowie ihrBezug zu weiteren sozio-kulturellen Faktoren untersucht. Die Verschränkungen zwischenethnischen und religiösen Zugehörigkeiten werden dabei differenziert berücksichtigt und diegegenwärtigen Debatten werden in Beziehung gesetzt zu geschichtlichen Kontinuitäten undDiskontinuitäten. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Analyse der Perspektiven von (vorallem) buddhistischen und christlichen Hochschuldozenten auf den religiösen Pluralismus (undinsofern auf die theoretische Verarbeitung religiöser Pluralität) in Myanmar, da sie einegesellschaftliche Schlüsselfunktion innehaben. Berücksichtigt wird dabei auch der Islam inMyanmar. Gleichzeitig will das Projekt aufgrund seiner interreligiösen und interkulturellenAnlage einen innovativen Beitrag zur systematisch-theologischen Auseinandersetzung übereinen religiösen Pluralismus leisten. Über die Kategorien Exklusivismus, Inklusivismus undPluralismus, die zumeist die entsprechende Debatte prägen, hinaus möchte dieses Projektdem religionstheologischen Diskurs neue Impulse geben, indem es in einer konkretengesellschaftlichen Situation das interreligiöse Gespräch selbst und die hieraus generierendentheologischen bzw. die das buddhistische und christliche Selbstverständnis betreffendenFragen, also die diskurstheoretisch rekonstruierbare Stellung von Buddhismus undChristentum zu religiöser Pluralität, zum Gegenstand macht.
Großhans, Hans-Peter | Institut für Ökumenische Theologie Professur für Systematische Theologie (Prof. Großhans) |
Schmidt-Leukel, Perry | Professur für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie (Prof. Schmidt-Leukel) |
Großhans, Hans-Peter | Professur für Systematische Theologie (Prof. Großhans) |
Schmidt-Leukel, Perry | Professur für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie (Prof. Schmidt-Leukel) |
Krüger, Madlen | Professur für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie (Prof. Schmidt-Leukel) Professur für Systematische Theologie (Prof. Großhans) |