Dem Thema familienbewusste Personalpolitik wird in der Schweiz auf politischer Ebene derzeit eine steigende Bedeutung zugemessen. Als Folge dessen haben die Fachstellen für Gleichstellung der Kantone Basel-Stadt und Zürich das FFP damit beauftragt, eine Messung des Familienbewusstseins der Unternehmen in ihren Kantonen durchzuführen. Diese wurde im September 2009 anhand einer repräsentativen Befragung von 850 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen umgesetzt. Das Projekt, das im Juli 2009 begann, verfolgte mehrere Zielsetzungen. Durch die Messung des Familienbewusstseins mit Hilfe eines Indexwertes soll im Bereich des betrieblichen Familienbewusstseins für die Schweiz erstmals ein Benchmarking ermöglicht werden. Zudem soll ein kontinuierliches Monitoring erfolgen. Hierzu ist nach Ablauf von zwei Jahren eine Replikationsstudie geplant, die die Entwicklungslinie des betrieblichen Familienbewusstseins aufzeigt. Weiterhin sollen anhand der Studie Faktoren extrahiert werden, die das Ausmaß des Familienbewusstseins von Unternehmen in der Schweiz maßgeblich beeinflussen. Der berufundfamilie-Index wurde in diesem Forschungsprojekt erstmals an einen nicht-deutschen Kontext angepasst und im Ausland angewendet. Die Übertragung des berufundfamilie-Indexes auf die Schweiz eröffnet einerseits einen Vergleich der Ergebnisse der deutschen Befragung mit denen dieser Studie und andererseits die Möglichkeit, seine Eignung als Beratungsinstrument der Familienpolitik in einem anderen politischen und gesellschaftlichen Umfeld zu überprüfen. Die Ergebnisse der Befragung wurden zwischenzeitlich ausgewertet und im Februar 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Gerlach, Irene | Institut für Politikwissenschaft (IfPol) |
Laß, Inga | Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik |