EXC 1003 B3 - Wie Leukozyten die Blut-Hirn-Schranke überwinden

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesTeilprojekt in DFG-Verbund koordiniert an der Universität Münster
Laufzeit an der Universität Münster01.11.2012 - 31.10.2019 | 1. Förderperiode

Beschreibung

Die Blut-Hirn-Schranke der Säugetiere ist eine hochspezialisierte Struktur, welche durch Endothelzellen gebildet wird, die ihrerseits durch komplexe, undurchlässige Zell-Zellverbindungen miteinander verschweißt sind. Des Weiteren sind die Endothelzellen von einer zweiten Barriere, welche aus den Endfüßchen von Astrozyten gebildet wird, und einer assoziierten, parenchymalen Basalmembran umgeben. Um die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, muss ein Leukozyt also nicht nur, wie in anderen entzündeten Geweben, das Endothel überwinden, sondern auch noch die parenchymale Basalmembran und die Astrozyten-Endfüßchen hinter sich lassen. Studien des MS-Modelsystems experimentelle Autoimmun-Encephalomyelitis (EAE) haben gezeigt, dass die Überwindung dieser beiden Barrieren sich distinkter und voneinander unabhängiger Mechanismen bedient. Wir werden daher sowohl die Rolle der Zellkontaktproteine und der endothelialen Basalmembran, als auch der Metalloproteasen MMP-2 und MMP-9 während der Kontrolle der Leukozyteneinwanderung in das zentrale Nervensystem untersuchen. Verschiedene systemische und ex vivo Modelle (aktive und adoptive Transfer EAE in transgenen Mäusen, spontane Autoimmunität des ZNS in optikospinaler EAE) kommen im Studium der Blut-Hirn-Schranke und perivaskulärer Reaktionen zum Einsatz und werden durch prinzipielle Konzeptstudien im Patienten (MS-Patienten, ZNS / Liquor Proben) ergänzt. Intravital-mikroskopische Untersuchungen mittels 2-Photonen-Lasermikroskopie und die mathematische Analyse der Leukozytenauswanderung in das ZNS von Mäusen, welche fluoreszierend markierte endotheliale Kontakt- oder Basalmembranproteine ausprägen, werden zur räumlich-zeitlichen Charakterisierung der Leukozytenauswanderung ins Parenchym der ZNS herangezogen. Injizierbare, markierte Proben, welche entweder für Metalloproteasen der MMP-Familie oder Leukozyten spezifisch sind, werden herangezogen, um mittels der besten derzeit verfügbaren Ganzkörperbildgebungsverfahren (SPECT, PET) die grundlegenden Stufen der Entzündungskaskade während der EAE der Maus zu identifizieren. Diese Studien dienen der direkten Überführung von Ergebnissen der Grundlagenforschung in die Entwicklung neuer Diagnoseverfahren für MS-Patienten.

StichwörterLeukocyte
Webseite des Projektshttp://www.uni-muenster.de/Cells-in-Motion/research/areaB/B.3.php
FörderkennzeichenEXC1003/1
Mittelgeber / Förderformat
  • DFG - Exzellenzcluster (EXC)

Projektleitung der Universität Münster

Kopka, Klaus
Klinik für Nuklearmedizin
Schäfers, Michael
European Institute of Molecular Imaging (EIMI)
Sorokin, Lydia
Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie
Vestweber, Dietmar
Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin
Wiendl, Heinz Siegfried
Klinik für Neurologie - Abteilung für Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems und Neuroonkologie - [geschlossen]

Antragsteller*innen der Universität Münster

Kopka, Klaus
Klinik für Nuklearmedizin
Schäfers, Michael
European Institute of Molecular Imaging (EIMI)
Sorokin, Lydia
Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie
Vestweber, Dietmar
Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin
Wiendl, Heinz Siegfried
Klinik für Neurologie - Abteilung für Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems und Neuroonkologie - [geschlossen]