Familienreligion im alten Israel

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesGefördertes Einzelprojekt
Laufzeit an der Universität Münster25.02.2008 - 31.12.2012 | 2. Förderperiode

Beschreibung

Forschungsgegenstand des Projektes sind die vielfältigen Leistungsbezüge der familiären Religiosität im Alten Israel für Schutz, Bewahrung und Fortbestand der Familie, insbesondere in Situationen existentieller Bedrohung, wie Krankheit, Tod, Geburt, Kinderlosigkeit, göttlicher und dämonischer Heimsuchung, Hunger und Dürre. Die familiäre Frömmigkeit im Alten Vorderen Orient ist zwar hinsichtlich ihrer 2 Leistungsbezüge relativ stabil, jedoch unterliegt auch die familiäre Religion im Alten Israel in Hinblick auf das ihr zugrunde liegende Symbolsystem und ihren Ausdrucksformen einem stetigen Wandel. In diachroner Hinsicht wird daher die Entwicklung von den Familiengöttern der fortgeschrittenen vorstaatlichen Zeit, über ihre Astralisierung unter syrisch/mesopotamischen Einfluss und dem damit einhergehenden Synkretismus im 8.-7. Jh. bis hin zu ihrer Einbindung in die offizielle Religion Israels in der deuteronomischen Literatur zu untersuchen sein. Neben der Untersuchung der textlichen Befunde sollen hierbei die archäologischen Quellen, Haus- und Grabinventare mit Terrakotten, Modellmöbeln und anderem keramischen Gerät, Amulette etc., ausgewertet werden. Die Auswertung sowohl der textlichen als auch der archäologischen Befunde verspricht, das Phänomen familiärer Religion im Alten Israel differenzierter fassen zu können, als es in den bisherigen Arbeiten, die sich primär auf die textliche Evidenz gestützt haben, der Fall gewesen ist. Religionsgeschichtlich ist festzustellen, daß sich die Strukturen und Praktiken familärer Religion und ihre Leistungsbezüge im Alten Israel der vorexilischen Zeit kaum von denen seiner ostmediterranen Umwelt unterscheiden. Erst mit dem Exil gewann die israelitische Religion ihr eigenes Profil. Aber auch die (früh-)jüdische familiäre Religion der persischen und hellenistischen Zeit hat wesentliche Elemente und Strukturen ihrer vorexilischen Prägung erhalten und stark auf das religiöse Symbolsystem der nachexilischen „offiziellen" Religion eingewirkt. Zusammenfassend läßt sich aus unserer Sicht feststellen, daß das Gesamtziel des Projektes, eine Geschichte der familiären Frömmigkeit und der Wandlungen des familiären religiösen Symbolsystems im Alten Israel im Rahmen des Paradigmas des religionsinternen Pluralismus gelungen ist und die Projektziele mehr als erreicht worden sind.

StichwörterIsrael; Religiosität; Symbolsystem; Religionsgeschichte
Webseite des Projektshttp://egora.uni-muenster.de/gkm/sp_auto_63457.shtml
Förderkennzeichen552277
Mittelgeber / Förderformat
  • DFG - Sachbeihilfe/Einzelförderung

Projektleitung der Universität Münster

Albertz, Rainer
Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation
Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes (GKM)

Antragsteller*innen der Universität Münster

Albertz, Rainer
Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation
Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes (GKM)

Wissenschaftliche Projektmitarbeiter*innen der Universität Münster

Schmitt, Rüdiger
Historisches Seminar
Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes (GKM)