In der ersten Förderperiode hat das Teilprojekt untersucht, in welchem Maße die Legitimation der königlichen Herrschaft in Israel und Juda auf Motive der Natur zurückgreift. Zugleich damit wurden ausgewählte Beispiele nachköniglicher Transformationen dieser Vorstellungen betrachtet (Dtn 32; 1Henoch 52 und weitere Texte). In der zweiten Förderperiode sollen diese Transformationen vertiefend untersucht werden. Hauptgegenstand sollen die Erwartungen sein, die sich in nachexilischer Zeit im Blick auf eine ideale Verfassung des Gottesvolkes entwickelt haben. Ausgehend von der ersten Projektphase legen sich zwei Gegenstandsfelder nahe: (1) die Visionen von einem nach Stämmen gegliederten Gottesvolk inmitten eines Landes von gesegneter Fruchtbarkeit (vor allem Gen 49; Dtn 33), und (2) die Utopien einer wiederhergestellten monarchischen Ordnung, welche die Natur wieder in einen heilvollen, ja paradiesischen Zustand versetzt, nachdem sie durch den Untergang des Königtums ins Chaos gestürzt war (z.B. Jes 11; Am 9; Mich 4).
Müller, Reinhard | Professur für Altes Testament (Prof. Müller) |
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