Rote Karte für die Jungs!? - Jungenförderung durch Sport

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesGefördertes Einzelprojekt
Laufzeit an der Universität Münster09.12.2014 - 30.09.2016

Beschreibung

Jungen schreiben im Durchschnitt schlechtere Noten, bleiben häufiger sitzen, besuchen eher Haupt- und Realschulen und beenden ihre Schullaufbahn häufiger ohne Schulabschluss als Mädchen. Auch in ihrem Verhalten fallen sie häufiger negativ aus als Mädchen: Sie sind im statistischen Vergleich lauter und raumgreifender, stören häufiger, sind körperlich aggressiver und gewalttätiger (Maccoby, 2000; Möller, 2015) . Ihr Gesundheitszustand unterscheidet sich signifikant von dem der Mädchen: ADHS und Stottern, aber auch motorische Entwicklungsstörungen bespielsweise werden auffällig häufiger bei Jungen diagnostiziert (Neuber & Salomon, 2008). Männer erlangen zwar im Erwachsenenalter durchschnittlich höher dotierte Berufe als Frauen, dagegen haben sie im Kindes- und Jugendalter nicht selten Probleme im Aufwachsen, die auch das pädagogische Arbeiten in der Schule schwierig machen. Nicht zuletzt bilden Jungen aus bildungsfernen Schichten ein erhebliches gesellschaftliches Risikopotenzial . Bewegung, Spiel und Sport gehören für fast alle Jungen zu den beliebtesten Aktivitäten in Schule und Freizeit. Insofern eignet sich der Sport in besonderer Weise, um Jungen pädagogisch zu „erreichen". Ausgehend von einem balancierten Verständnis von Männlichkeit, das sowohl traditionelle als auch moderne Aspekte berücksichtigt, bietet der Sport vielfältige Themen, die zu einer gelungenen Identitätsentwicklung von Jungen beitragen können. Der Umgang mit dem eigenen Körper, der Umgang mit Regeln und der Umgang mit Niederlagen sind einige Beispiele, die sich in unserem Konzept in den Variablen „Sensibilität und Kraft", „Gewinnen und Verlieren" und „Regeln anerkenne und Regeln überschreiten" wiederfinden. Aktuelle Informationen, Praxisanregungen und Fortbildungsangebote zum Thema Jungenförderung stellen wir seit 2011 auf unserem Internetportal www.jungenfoerderung-im-sport.de zur Verfügung. Auch dieses Projekt soll hier entsprechend eingebunden werden. In der Zusammenarbeit von Mitarbeitern und Studierenden des Instituts für Sportwissenschaft sowie Vertretern der beteiligten Schulen wollen wir die Bedeutung der Jungenförderung stärken und das kommunale Angebot in Münster verbessern. Zugleich soll das Konzept langfristig in den Partnerschulen implementiert werden. Last but not least soll mit dem Projekt auch ein öffentlichkeitswirksamer Impuls in der Region gesetzt werden. 1. Phase (April-September 2015) In Kooperation mit einer Partnerschule des Institutes für Sportwissenschaft wird ein sportorientiertes Programm zur Förderung von Jungen im Alter von 12-16 Jahren entwickelt, praktisch erprobt und wissenschaftlich evaluiert. Vorgesehen ist die Zusammenarbeit mit einer Haupt- oder Realschule aus Münster. Die Prozesse werden umfassend dokumentiert und für die 2. Phase aufbereitet. 2. Phase (Oktober-März 2015) In einem fachdidaktischen Seminar wird das Förderkonzept weiterentwickelt, in Kooperation mit 10-12 münsterischen Schulen umgesetzt und wissenschaftlich evaluiert. Am Ende der Praxisphase steht ein Bewegungs-, Spiel- und Sportevent für alle teilnehmenden Schulen. Die Projektergebnisse sollen zusammen mit denen des Projekts zur Jungenförderung im Kindesalter für den Ausbau des Programms auf Landes- und Bundesebene genutzt werden.

StichwörterJugendförderung; Sportwissenschaften; Bildung und Unterricht im Sport
Webseite des Projektshttps://www.uni-muenster.de/Sportwissenschaft/Didaktik/jungenfoerderung/Jungenfoerderung.html
Mittelgeber / Förderformat
  • Universitätsgesellschaft Münster e.V.

Projektleitung der Universität Münster

Neuber, Nils
Professur für Bildung und Unterricht im Sport (Prof. Neuber)

Antragsteller*innen der Universität Münster

Neuber, Nils
Professur für Bildung und Unterricht im Sport (Prof. Neuber)

Wissenschaftliche Projektmitarbeiter*innen der Universität Münster

Kaufmann, Nils
Professur für Bildung und Unterricht im Sport (Prof. Neuber)