Während der IODP Expeditionen 320 und 321 wurden gut erhaltene, kontinuierliche Bohrkerne des äquatorialen Ost-Pazifiks gewonnen, die hervorragende Archive für Klimarekonstruktionen des Känozoikums liefern. Das Känozoikum ist bekannt für schnelle und extreme Klimavariationen. Neben der Rekonstruktion von Temperatur- und Salinitätsänderungen lag ein Schwerpunkt der Expeditionen auf dem besseren Verständnis des Kohlenstoffkreislaufes, insbesondere dem Zusammenspiel von Karbonat-Kompensations-Tiefe (CCD), CaCO3-Lösung und Produktivität. Bedeutende und schnelle Wechsel der CCD während des Känozoikums verdeutlichen die starke Dynamik im marinen Kohlenstoff und Calcium (Ca) Budget. Dabei ist bisher unklar welche Rolle Ca spielt. Vor allem die Ca-Quelle für die prominenten pelagischen CaCO3-Sedimente während der Absenkung der CCD bedürfen weiterer Untersuchungen (kontinentaler Eintrag, Schelfverwitterung, nicht-kompensierter Verbrauch des gelösten Calciums). Wir werden mit Hilfe von Mikrofossilien die Variationen im δ44/40Ca des Paläomeerwassers rekonstruieren, das marine Ca-Budget während Phasen bedeutender Klimaänderungen modellieren und die Rolle des Ca in Zeiten massiver CCD-änderungen und stratigraphischer Grenzen besser bestimmen in Hinblick auf Eintrag, Recycling und Senke.
Gussone, Nikolaus | Professur für Geochemie (Prof. Stracke) |
Gussone, Nikolaus | Professur für Geochemie (Prof. Stracke) |
Pabich, Stephanie | Institut für Mineralogie |
Teichert, Barbara | Professur für Historische und Regionale Geologie (Prof. Strauß) |