Eine wissenschaftlich abgesicherte Ausgabe von Gottfrieds 'Tristan' gehört zu den größten Desideraten der Germanistischen Mediävistik: Die bisherige Editionsgeschichte dieses Klassikers der deutschen Literatur stellt eine Kette von Unglücksfällen und uneingelösten Versprechungen dar, und so liegt bis heute keine Ausgabe vor, die einen verlässlichen Text geschweige denn einen vollständigen Variantenapparat böte. Die geplante Edition wird diesem unbefriedigenden Zustand abhelfen, indem sie einen Text herstellt, der die Lesarten der ältesten erhaltenen Handschriften nach klaren und wohlüberlegten Kriterien gewichtet. Der beizugebende Variantenapparat berücksichtigt die gesamte bekannte 'Tristan'-Überlieferung, die im 20. und 21. Jh. durch zahlreiche Neufunde ergänzt wurde und sich gegenwärtig auf rund 30 Textzeugen aus dem 13.-15. bzw. 18. Jh. (Hs. S) beläuft. Durch behutsame graphische Normalisierung, Längenzeichen und (punktuelle) metrische Markierungen sowie nicht zuletzt durch praxiserprobte Verständnishilfen wird auch den Bedürfnissen heutiger Nutzer (insbesondere Studierender als einer wesentlichen Zielgruppe) angemessen Rechnung getragen.
Tomasek, Tomas | Professur für Deutsche Philologie mit dem Schwerpunkt Mittelalterliche deutsche Literatur (Prof. Tomasek) |
Tomasek, Tomas | Professur für Deutsche Philologie mit dem Schwerpunkt Mittelalterliche deutsche Literatur (Prof. Tomasek) |