Fazielle Entwicklung der devonischen Riff-Komplexe im Hönnetal in Raum und Zeit

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesGefördertes Einzelprojekt
Laufzeit an der Universität Münster01.06.2015 - 31.05.2018

Beschreibung

Die geplante moderne Bearbeitung des Riffkomplexes im Hönnetal basiert auf Karbonat-Sedimentologie, Mikrofazies-Analysen (Dünn- und Anschliffe), sedimentärer Geochemie, Petrologie der Vulkanite, Mikropaläontologie (vor allem Conodonten-Stratigraphie), Paläoökologie und Zyklostratigraphie. Die Abfolgen der großen Steinbrüche sollen mit den verfügbaren Bohrkernen so exakt wie möglich korreliert werden, um die Riff-Entwicklung von der Basis bis zum Top (Riffsterben und überlagernde pelagische Kalke) in Zeit und Raum zu rekonstruieren. Dementsprechend umfassen die Untersuchungen das Schichtpaket von den höchsten Oberen Honseler Schichten bis zur Basis der Kulm-Kieselschiefer. Die potentiell nutzbaren post-Riff-Karbonate sind in bereits abgeteuften Kernbohrungen und in natürlichen Klippen am Beul zugänglich. Bio- und Lithofazies-Typen der Riff-Plattform sollen mit den nutzbaren Kalk-Eigenschaften (CaCO3-Gehalte, Gehalt an Siliziklastika und Schwermetallen etc.) verglichen werden. Ein besonderes Augenmerk gilt den zwischengeschalteten Vulkaniklastika, da diese als Leithorizonte für die Korrelation von verschiedenen Teilen der Karbonatplattform geeignet sein könnten. Es soll getestet werden, ob individuelle Tuffe und Tuffite durch geochemische Untersuchungen charakterisiert und wiedererkannt werden können. Der Übergang von der Riff-Plattform im Norden zu den proximalen Schuttkalken des Außenhanges (Garbecker Kalk) und zu den sich einschaltenden Metabasalten im Süden wird zeitlich-räumlich fixiert. . In der ersten Projektphase konzentrieren sich die Arbeiten auf die Umgebung des Steinbruch Asbeck bzw. den nördlichen Teil der östlichen Hönnetal-Seite. Es folgt ein Vergleich mit der westlichen Seite, da gegenwärtig unklar ist, in welcher Weise das Hönnetal eine synsedimentär angelegte Störungszone nachzeichnet, welche das Riff und seine Gesteine lateral bzw. im Streichen prägte. Die spätere Ausweitung der Studie nach Süden soll eine bessere Erkundung und Festlegung des südlichen Riffrandes ermöglichen. Dies betrifft den Übergang zu den proximalen Schuttkalken (Garbecker Kalk), gleichaltrigen oder überlagernden distalen Riffhang-Sedimenten (Flinzkalke und Flinzschiefer), und zu den Vulkaniten und Erz-Horizonten im Raum Balve. Basierend auf Kartierergebnissen (Kruse 2013: Flinz-Lesesteine östlich des Beul) soll geprüft werden, in welcher Weise der Riffkomplex auch nach Osten in einen Außenhang mit Riffschutt-Fazies übergeht.

StichwörterDevon; Rheinisches Schiefergebirge; Riffe; Fazies; Biostratigraphie; Aussterben
Mittelgeber / Förderformat
  • Rheinkalk KDI GmbH & Co. KG

Projektleitung der Universität Münster

Becker, Ralph Thomas
Professur für Paläontologie (Prof. Becker)

Antragsteller*innen der Universität Münster

Becker, Ralph Thomas
Professur für Paläontologie (Prof. Becker)