Klinische Studien mit Probanden zur hormonellen männlichen Kontrazeption erreichen derzeit die Unterdrückung der Spermatogenese durch Verabreichung von exogenem Testosteron in Kombination mit einem Gestagen. Hierbei hat sich die kombinierte Verwendung von intramuskulär injiziertem Testosteronundekanoat (TU) und Noretistheronenanthat (NETE) als besonders wirksam erwiesen. Allerdings sind Langzeitwirkungen auf die Spermatogenese, die Erholung der Gametenproduktion und Nebenwirkungen sowie generelle Effekte auf den Hoden nicht untersucht. Wir haben hierzu bislang Teilaspekte der Gestagenwirkung bei Männern und in männlichen Primaten (Macaca fascicularis; Callithrix jacchus) untersucht und die hormonelle Regulation der Hodenfunktionen in Marmosets charakterisiert. Im beantragten Projekt beabsichtigen wir die Durchführung zweier Langzeit-Experimente in Java- und Krallenaffen, in denen wir folgende Aspekte analysieren werden: i) die Kinetik und Langzeitwirkung der TU/NETE-Behandlung auf die Spermatogenese und deren Erholung (Samenanalyse, testikuläre Histologie, intratestikuläre Hormonkonzentrationen und Genexpression); ii) die Problematik der Responders/Nicht-Responder zur Beantwortung der Frage, ob Nicht-Responder zu Respondern werden, wenn die Dosen angepasst oder über längere Zeit verabreicht werden; iii) Nebenwirkungen, insbesondere Entzündungsparameter unter langfristiger TU/NETEBehandlung und iv) die Wirkungen der TU/NETE-Behandlung auf Gonadotropin-Suppression und Unterdrückung der Spermatogenese sowie auf die Fertilität des Marmoset.
Schlatt, Stefan | Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie |
Schlatt, Stefan | Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie |
Wistuba, Joachim | Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie Institut für Reproduktions- und Regenerationsbiologie |