Archäologischer Survey an der Mündung des Wadi Abu Dom/Nordsudan

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesGefördertes Einzelprojekt
Laufzeit an der Universität Münster01.01.2009 - 31.12.2010

Beschreibung

Archäologischer Survey und Ausgrabung im mittleren Niltal. Ziel des Projektes ist die Erforschung der Organisation der räumlichen Kommunikation in einem Wüstengebiet, dessen politische Struktur ein in den Zentren anerkanntes Königshaus, in der Peripherie jedoch teils rivalisierende Stammesgruppen darstellt. Untersuchungen zur Verkehrslogistik sind bisher erst in Ansätzen und da auch nur in dem zentralistisch regierten und durch den Nil als Hauptverkehrsader leicht zu bereisenden Ägypten geleistet worden. Im Reich von Kusch (10. Jh. v. - 4. Jh. n. Chr.) im Nordsudan liegt jedoch eine andere Regierungsform, basierend auf vollkommen anderen landschaftlichen Gegebenheiten, vor. Situationen wie Wasservorräte an Haltepunkten oder klare Wegeführung durch Wegezeichen können durch eine Zentralmacht gesichert werden, in dem unwegsamen Gelände des Steppengebiets der Bayuda ist von anderen Regulativen auszugehen.Das Untersuchungsgebiet ist ein Wadi im Nordsudan, das die wichtigste Verbindung zwischen zwei Hauptorten des antiken Reiches von Kusch, den Städten Napata und Meroe, darstellt. In einem ersten Arbeitsschritt, der als mittelfristiges Projekt zu kalkulieren ist, soll ein Itinerarium, also eine Wegbeschreibung mit der Kartierung sämtlicher vorneuzeitlicher Hinterlassenschaften erstellt werden. Nach diesem ersten Schritt können dann weitere Fragen in Angriff genommen werden, wie z. B. die Einordnung dieser archäologischen Landschaft im Vergleich zu nilnahen bzw. anderen nilfernen Gebieten, die Frage nach der Umsetzung von Herrschaft in einem regierungsfernen Bereich, nach der Durchdringung dieses Gebiets mit an den Zentren der verschiedenen aufeinander folgenden Reiche (Kerma, Napata, Meroe, Old Dongola...) entwickelten kulturellen Ausformungen, aber auch religiösen Vorstellungen etc. Doch kann die Klärung dieser Fragen erst erfolgen, wenn ein größerer Datenkorpus vorliegt, der nicht nur die historische Tiefe, sondern auch die räumliche Weite repräsentiert.

StichwörterWadi Abu Dom Itinerary
Webseite des Projektshttp://www.uni-muenster.de/IAEK/forschen/aeg/proj/laufend/index.html#P1
Förderkennzeichen01/V/09
Mittelgeber / Förderformat
  • Gerda Henkel Stiftung

Projektleitung der Universität Münster

Lohwasser, Angelika
Professur für Ägyptologie (Prof. Lohwasser)

Antragsteller*innen der Universität Münster

Lohwasser, Angelika
Professur für Ägyptologie (Prof. Lohwasser)

Wissenschaftliche Projektmitarbeiter*innen der Universität Münster

Karberg, Tim
Professur für Ägyptologie (Prof. Lohwasser)