Proliferation und anschließende Hypertrophie differenzierter Knorpelzellen, eine Umgebungs-kontrollierte Kaskade von zahlreichen Einzelschritten, ist für die enchondrale Ossifikation (Entwicklung, Wachstum und Reparatur von Röhrenknochen) typisch, in normalen Gelenk- oder anderen Permanentknorpeln aber unbedeutend und/oder unvollständig. Bei degenerativen Gelenkerkrankungen tritt sie wiederum verstärkt auf. Die Steuerungssignale sind komplex und schließen neben Zell-Matrix-Wechselwirkungen lösliche Faktoren ein, die dem Knorpel oder benachbarten Geweben (z.B. Blutgefäßen) entstammen oder Hormone sind. Sie sind für jeden Stadienübergang diskret und können sowohl stimulierend (positiv) als auch inhibierend (negativ) eingreifen. Bei entzündlichen Gelenkerkrankungen findet zwischen Knorpel- und Entzündungszellen eine vergleichbare Kommunikation statt, welche die Gewebszerstörung kontrolliert. Das Projektziel ist ein verbessertes Verständnis (1) der Negativkontrolle der Spätdifferenzierung durch autokrine/parakrine Chondrozytenfaktoren, (2) deren Deblockierung durch Proteasen aus Endothelzellen (Identität der Proteasen und der Substrate) und (3) des parakrinen Crosstalks von Knorpelzellen und Makrophagen (Kontrolle der Synthese und Aktivierung Gewebs-destruierender Proteasen).
Bruckner, Peter | Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie |
Bruckner, Peter | Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie |
Dreier, Rita | Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie |