Obwohl die tonale Dimension von Literatur die moderne Poetikgeschichte signifikant beeinflusst hat und obwohl derzeit ein wachsendes aurales Bedürfnis die Literaturrezeption und -produktion prägt, beginnt die Literaturwissenschaft nur langsam, sich überhaupt mit den unterschiedlichen Aspekten literarischer Performanz im Kontext einer Kulturgeschichte des Hörens auseinanderzusetzen sowie über daraus resultierende theoretische und ästhetische Fragestellungen nachzudenken. Andere Disziplinen sind in diesen Fragen partiell weiter, richten diese jedoch nicht an die Literatur. Die Tagung hat beides zusammengebracht, um langfristig daraus Konturen einer künftigen 'Ohrenphilologie' zu entwickeln. Die internationale Tagung fand vom 29.06. bis 01.07.2012 im Literaturhaus München statt und hat aus interdisziplinärer Perspektive sowohl literaturtheoretische Fragestellungen untersucht als auch zur Erhellung bislang wenig beachteter kulturgeschichtlicher und kunsttheoretischer Dynamiken beigetragen. Teilgenommen haben Vertreter und Vertreterinnen der germanistischen und komparatistischen Literaturwissenschaften, der Didaktik, der Linguistik, der Sprechwissenschaft, der Kulturwissenschaften, der Medienwissenschaft, der Musikwissenschaft und der Theaterwissenschaft. Es wird eine Buchpublikation geben. Weitere worskshops/Tagungen sollen folgen.
Herrmann, Britta | Professur für Neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt in Literatur von ca. 1750-1850 (Prof. Herrmann) |
Herrmann, Britta | Professur für Neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt in Literatur von ca. 1750-1850 (Prof. Herrmann) |