Syndecane vermitteln mit Integrinen nicht nur die Wechselwirkung von Zellen mit der extrazellulären Matrix, sondern sind auch funktionelle Rezeptoren für Wachstumsfaktoren. Die Syndecan-4-/--Maus weist mit 12 Monaten einen osteoporotischen Knochen-Phänotyp in vivo und eine verminderte Stabilität des Kallusgewebes in der Frakturheilung auf, wie in eigenen Voruntersuchungen im Vergleich zu Wildtypmäusen gezeigt werden konnte. Damit stellt diese Maus ein interessantes neues Osteoporose-Modell dar und dient als Grundlage, um bisher unzureichend verstandene Mechanismen der Syndecan-4-Regulation im Knochenstoffwechsel zu untersuchen. Im vorliegenden Projekt wird eine Östrogenmangel induzierte Osteoporose (=postmenopausal) genutzt, um diese in der Syndecan-4 defizienten Maus aufgetretenen osteoporotischen Veränderungen durch eine vorzeitige, stärker ausgeprägte Osteoporose zu verstärken. Es wird untersucht, ob und wie das Fehlen von Syndecan-4 sich auf den Knochenumbau im nativen und frakturierten osteoporotischen Knochen auswirkt. Die Analyse der Ergebnisse lässt schneller Rückschlüsse auf den Funktion von Syndecan-4 im komplexen Gefüge von Osteoblasten und Osteoklasten in vivo zu, die in vitro Kulturen bisher nicht erbracht haben.
Timmen, Melanie Petra | Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie |
Wieskötter, Britta | Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie |