Der jüdische Friedhof an der Einsteinstraße in Münster ist ein zentraler Ort jüdischer Geschichte und jüdischer Präsenz in der Stadt Münster sowie für die Region des Münsterlandes und weit darüber hinaus. Hier ruhen Persönlichkeiten, die das Gesicht der Stadt mitgeprägt haben; hier ist die Blütezeit der Gemeinde im Kaiserreich und der Weimarer Zeit, ihr Abbruch durch die Deportationen 1941-43 und der Wiederbeginn ab 1945 an steinernen Zeugnissen ablesbar. Die Grabsteine, Inschriften und Gestaltungen dokumentieren aber auch die allmähliche Diffusion des Landjudentums in die ihm zuvor gesperrten Städte am Beispiel Münster. In den Denkmälern des nach 1810 angelegten jüdischen Friedhofs spiegelt sich der Zuzug aus den Gemeinden im westfälischen Bereich seit dem zweiten Drittel des 19. Jh.s.. In Münster gibt es, im auffallenden Unterschied zu zahllosen Gemeinden und Städten in Deutschland, bisher keine vollständige Dokumentation dieses Friedhofs. Ziel des Projektes ist es, diese Lücke zu schließen und damit dieses bedeutende Kulturdenkmal des Münsterlandes einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu heben. Die Aufnahme der hebräischen und deutschen Inschriften der rund 400 Grabdenkmäler ist dabei fundamental, um die historisch wertvollen Angaben zu sichern. Teilprojekt 1: Erfassung der Grabsteine, Übersetzung und Dokumentation, sowie Geschichte der Trauerhalle; abgeschlossen 30.09.2015 Teilprojekt 2: Biographische Studien zu den Bestatteten 1918-1945; abgeschlossen 31.03.2015 Teilprojekt 3: Geschichte des Friedhofs und biographische Studien zu den Bestatteten 1812-1874 Teilprojekt 4: Biographische Studien zu den Besatteten 1875-1917
Hiepel, Ludger | Seminar für Exegese des Alten Testaments |
Wacker, Marie-Theres | Professur für Exegese des Alten Testaments (Prof. Wacker) |
Wacker, Marie-Theres | Professur für Exegese des Alten Testaments (Prof. Wacker) |