Die antike Staatenwelt war in ihrem Denken und Handeln unabänderlich orientiert an den Maximen von Ehre, Rache und Vergeltung. Zwischenstaatliche Beziehungen befanden sich daher permanent in einem prekären Zustand. Die Gewährleistung eines regulierten zwischenstaatlichen Miteinanders erforderte die Durchsetzung von Verhaltensnormen, die auf die Einhegung und Kontrolle von Gewalt hinwirkten. Die gegenseitige Akzeptanz solcher Normen allein war dafür aber in der Regel nicht ausreichend; es bedurfte der Verankerung der Normen in einem kollektiven Sinnzusammenhang, den in besonderer Weise Religion und Kult boten, da diese auch unter den Bedingungen polytheistischer Gesellschaften für einen begründenden und absichernden Rekurs unabdingbar waren.
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