Gegenwärtig findet eine Diskussion darüber statt, inwieweit nicht nur religionsextern-soziale Faktoren für das Gewaltförmigwerden religiöser Traditionen verantwortlich sind, sondern vorrangig religionsinterne Dispositionen. Im Vordergrund steht die Behauptung, dass als unbedingt geltend gemachte Wahrheitsansprüche sich als gegen konkurrierende Wahrheitsansprüche gerichtet verstehen müssen und deren Delegitimation betreiben, dass sie damit auch eine politisch-gesellschaftliche Dynamik entwickeln können, konkurrierenden Glaubensgemeinschaften das Existenzrecht gewaltsam streitig zu machen. In monotheistischen Religionen sind aber auch Strategien entwickelt worden, eigene Glaubensüberzeugungen nicht als gegen andere Religionssysteme gerichtet auszuformulieren, sondern sich aus religionsinternen Gründen positiv auf deren religiöse Geltungsansprüche zu beziehen. Das Forschungsprojekt soll solche Strategien nachzeichnen und evaluieren.
Kalisch, Sven | Professur für Geistesgeschichte im Vorderen Orient in nachantiker Zeit (Prof. Kalisch) |
Werbick, Jürgen | Seminar für Fundamentaltheologie |
Kalisch, Sven | Professur für Geistesgeschichte im Vorderen Orient in nachantiker Zeit (Prof. Kalisch) |
Werbick, Jürgen | Seminar für Fundamentaltheologie |
Bugiel, Daniel | Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation |
Preuschaft, Menno | Zentrum für Islamische Theologie (ZIT) |