Die enge Verbindung von Religion und Politik in den USA wird seit Robert Bellahs einflussreichem Aufsatz von 1967 meist unter dem Begriff Civil Religion gefasst. Unter Civil Religion versteht man laut Bellah „a collection of beliefs, symbols, and rituals with respect to sacred things and institutionalized in a collectivity“, die auf jüdisch-christlichen Symbolen, Metaphern, Ritualen und Wertvorstellungen beruhen. Civil Religion verheißt den Vereinigten Staaten und ihrem Regierungssystem einen göttlichen Ursprung (”God’s own country“), eine göttliche Mission und göttlichen Schutz (”manifest destiny“). Während aber die prägnante Präsenz dieser religiösen Symbole, Werte und Verhaltensweisen relativ unumstritten ist (John F. Wilson), wird über die genaue Definition weiterhin debattiert. Im Gegensatz zu Bellahs Verständnis der Civil Religion als einer transzendentalen universalen Religion der Nation, wird diese u.a. auch als Volksreligion oder als religiöse Legitimierung der Nation verstanden.
Bungert, Heike | Professur für Neuere und Neueste Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der nordamerikanischen Geschichte (Prof. Bungert) |
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Weiß, Jana | Historisches Seminar |