Der soziologische Zugang befasst sich insbesondere mit der Übersetzung zwischen Programm und Praxis. Was uns primär interessiert, ist, wie in den untersuchten Organisationen formale Programme, Zwecke und Absichten in die Praxis des Handelns überführt werden. Wir gehen davon aus, dass in den unterschiedlichen grenzüberschreitenden Feldern - etwa der Kulturarbeit, der Wirtschaft, des Verwaltungshandelns - nur eingeschränkt ein gemeinsam geteiltes Vorwissen und ein gemeinsam geteiltes „commitment" der Beteiligten als Grundlage des Handelns vorhanden ist. Eine Verpflichtung auf die gemeinsame Umsetzung programmatischer Ziele kann daher nicht vorausgesetzt werden. Zugleich sind Ziele im Zuge der Umsetzung immer auch ein Stück weit verhandelbar. Deshalb ist es besonders wichtig, das Augenmerk darauf zu richten, in welchen Aushandlungsprozessen verbindliche Entscheidungen hergestellt werden können. Welche Formen des „working consensus", sozusagen der Verständigung „bis auf Weiteres" usw. bilden sich heraus? Inwieweit wird explizit auf die besonders passenden Kompetenzen von Geisteswissenschaftlern und -innen zurückgegriffen? Diese und einige weitere Fragen werden im soziologischen Teilprojekt verfolgt.
Renn, Joachim | Professur für Gesellschaftliche Kohäsion (Prof. Renn) |
Renn, Joachim | Professur für Gesellschaftliche Kohäsion (Prof. Renn) |
Klemm, Matthias | Institut für Soziologie (IfS) |