Die Zehn Gebote stehen im Zentrum der Filmreihe am Exzellenzcluster „Religion und Politik" der Universität Münster: Der Forschungsverbund präsentiert an zehn Abenden den Filmzyklus „Dekalog" (1988-1989) des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski, der damit international für Aufsehen sorgte. Über die je einstündigen Filme sprechen ausgewiesene Kieslowski-Experten aus ganz Deutschland. Sie beleuchten das provokante Werk aus medienwissenschaftlicher, theologischer und philosophischer Sicht und diskutieren es mit dem Publikum. Die Reihe will im Medium Film die ungebrochene Aktualität eines alten biblischen Stoffes zeigen. Kaum jemand kennt heute alle Zehn Gebote, viele Menschen können nur die bekanntesten nennen wie „Du sollst nicht töten" und „Du sollst nicht ehebrechen". Manche der zehn antiken Gottesgebote können befremden und als Relikte aus ferner Zeit empfunden werden. Das Medium Film kann hier einen neuen Zugang zu einem vermeintlich veralteten Text eröffnen. Kieslowski gibt allerdings keine direkten Antworten, wie die Zehn Gebote heute zu verstehen und anzuwenden sind. Vielmehr will er mit seinen kurzen filmischen Geschichten, die alle in einer Warschauer Hochhaussiedlung spielen, dazu anregen, über das eigene moralische Handeln nachzudenken. Der Oscar-nominierte und vielfach ausgezeichnete Filmemacher Kieslowski (1941-1996) war einer der führenden europäischen Regisseure und Drehbuchautoren seiner Zeit. Während der Filmzyklus „Dekalog" ihm insbesondere das Lob der Filmkritik-Szene einbrachte und für viele Kinoliebhaber Kult ist, machte ihn die Trilogie „Drei Farben (blau, weiß, rot)" einem breiten internationalen Publikum bekannt.
de Vos, Cornelis | Exzellenzcluster 2060 - Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation |
de Vos, Cornelis | Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes (GKM) Professur für Neues Testament und antikes Judentum (Prof. Doering) |
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