Nanokristalline Materialien versprechen verbesserte mechanische, magnetische oder elektronische Funktionen für eine Reihe von Anwendungen. Allerdings sind diese Materialien aufgrund ihrer Defektdichte notwendig metastabil. Defekte wie Korngrenzen oder auch Tripel-Linien, die topologisch notwendigen Strukturen an denen sich drei Korngrenzen treffen, treten in hoher Dichte auf. Sie kontrollieren deshalb wahrscheinlich den atomaren Transport und als eine direkte Konsequenz die thermische Stabilität und den möglichen Zerfall der Strukturen. Das Hauptziel des Projektes ist das detaillierte Verständnis des chemischen Transport und der Segregation entlang von Tripellinien, welches durch höchstauflösende lokale chemische Analyse erreicht werden soll. Wie im Zwischenbericht ausgeführt ist die in Münster installierte tomographische Atomsonde in der Lage, einzelne Tripellinien in verschiedenen nanokristallinen Metallen zu isolieren und Diffusion und Segregation quantitativ im technologisch wichtigen Konzentrationsbereich zu messen. So sollen jetzt an einigen aussagekräftigen Beispielen Diffusionskoeffizienten und Segregationsfaktoren von Tripellinien erstmals mit statistischer Relevanz gemessen und ihr Einfluss auf die thermische Stabilität von Vielfachschichten bestimmt werden.
Schmitz, Guido | Institut für Materialphysik |
Schmitz, Guido | Institut für Materialphysik |
Balogh, Zoltán | Professur für Materialphysik I (Prof. Schmitz) |