Diplomatie und Konfession. Studien zur politisch-theologischen Kommunikation auf dem Westfälischen Friedenskongress (1645 - 1648)

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesGefördertes Einzelprojekt
Laufzeit an der Universität Münster01.02.2023 - 30.01.2026 | 1. Förderperiode

Beschreibung

Während die Friedensverträge von Münster und Osnabrück zu den intensiv erforschten Quellen der Frühen Neuzeit gehören, bekommt der ihnen vorausgehende Gesandtenkongress erst seit einigen Jahren Aufmerksamkeit in der kulturhistorischen Friedensforschung und neueren Diplomatiegeschichtsschreibung. Anstatt sich auf makrogeschichtliche Größen wie Staaten und Herrscher zu konzentrieren, geraten in multiperspektivischem Zugriff zunehmend die diplomatischen Akteure vor Ort in den Blick, was in auffälliger Weise auch zur Rezeption von Impulsen benachbarter Disziplinen führt. Doch eine theologische Monographie zum Westfälischen Friedenskongress auf der Basis des kulturhistorischen Forschungsstands liegt bis heute nicht vor. Dabei zählen besonders die Genese des Religionsrechts (Art. V und VII IPO) und die Rolle der konfessionellen Corpora in den diplomatischen Verhandlungen zu den explizit markierten Forschungsdesideraten. Vor diesem Hintergrund rekonstruiert das Projekt anhand einschlägiger Kongressakten die religionsrechtlichen Verhandlungen im Hinblick auf religiöse Sprache, biblisch-theologische Referenzen sowie konfessionelle Selbst- und Fremdwahrnehmung, um somit einen kirchenhistorischen Beitrag zur Erforschung der politisch-theologischen Kommunikation auf dem Westfälischen Friedenskongress zu leisten. Das Projekt verbindet Forschungsansätze aus dem Bereich der Kulturgeschichte des Politischen mit einem integrativen, auch außerkirchliche Spielarten des Christentums und deren säkulare Transformationsgestalten einbeziehenden Kirchengeschichtsverständnis. Auf dieser Basis lassen sich konfessionspolitische Legitimierungsstrategien und religiös-ethische Friedenskonzeptionen differenziert analysieren und als Beiträge jener frühneuzeitlichen Friedenskultur verstehen, die den Westfälischen Frieden von 1648 zu einem geschichtlichen Meilenstein machte.

StichwörterWestfälischer Friedenskongress
Webseite des Projektshttps://gepris.dfg.de/gepris/projekt/511291660
DFG-Gepris-IDhttps://gepris.dfg.de/gepris/projekt/511291660
FörderkennzeichenSTA 1669/3-1 | DFG-Projektnummer: 511291660
Mittelgeber / Förderformat
  • DFG - Sachbeihilfe/Einzelförderung

Projektleitung der Universität Münster

Stallmann, Marco
Professur für Kirchengeschichte insbesondere der Reformationszeit sowie neuere und neueste Kirchengeschichte (Prof. Beutel)

Antragsteller*innen der Universität Münster

Stallmann, Marco
Professur für Kirchengeschichte insbesondere der Reformationszeit sowie neuere und neueste Kirchengeschichte (Prof. Beutel)