Innere Medizin als Wissenschaft - Wissenschaftlichkeiten der klinischen Medizin, 1945 - 1965

Grunddaten zu diesem Projekt

Beschreibung

Das Forschungsprojekt versteht sich als Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der klinischen Medizin im 20. Jahrhundert. Es setzt sich zum Ziel, die Entwicklung der Inneren Medizin im deutschsprachigen Raum zwischen 1945 und 1965 systematisch zu analysieren – mit ihren Leittheorien und programmatischen Positionen, insbesondere jedoch mit ihren zentralen epistemischen Feldern und Forschungspraktiken („Wissenschaftlichkeiten“). Hierzu zählen wir die (1) kliniknahe, naturwissenschaftlich geprägte Grundlagenforschung, (2) klinisch-evaluative Forschung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, (3) anthropologisch-psychosomatische Forschung und Theoriebildung sowie (4) bevölkerungsbezogene Forschung im Feld der Gesundheitsfürsorge, Sozialhygiene und Sozialmedizin. Mit unseren Untersuchungsmethoden möchten wir die Vielfalt und Varianz wissenschaftlicher Aktivitäten unter dem Dach der internistischen Klinik freilegen und unter Einbezug forschungspolitischer, technisch-ökonomischer und demographisch-epidemiologischer Einflussfaktoren rekonstruieren. Zugleich erarbeiten wir einen Vorschlag, wie die klinisch-internistische Medizin in den mittleren Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts valide erfasst, analysiert und wissenschaftshistorisch eingeordnet werden kann. Darüber hinaus will das Vorhaben zu einem historisch informierten und theoretisch vertieften Verständnis aktueller Initiativen zur Stärkung der klinischen Forschung und der Wissenschaftlichkeit in der medizinischen Ausbildung und Praxis beitragen.