Männliche Infertilität ist oft auf eine zu geringen Spermienanzahl, morphologische Spermiendefekte und/oder Einschränkungen der Spermienmotilität zurückzuführen, was durch eine Samenanalyse diagnostiziert wird. In vielen Fällen ist die Samenanalyse jedoch unauffällig und die Infertilität scheint auf einer unerklärlichen Dysfunktion der Spermien zu beruhen. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind unklar, was eine evidenzbasierte Auswahl der reproduktionsmedizinischen Therapie unmöglich macht. Um die Eizelle zu befruchten, müssen menschliche Spermien einige komplexe Aufgaben erfüllen, die durch die spermienspezifischen Ionenkanäle CatSper und Slo3 koordiniert werden. Wir vermuten, dass viele Fälle von bis dato unerklärlicher männlicher Infertilität auf einer Fehlfunktion von CatSper und/oder Slo3 beruhen. Aus diesem Grund untersuchen wir mit innovativen Methoden und in einem function-to-gene Ansatz diese Ionenkanäle in Spermien von infertilen Männern. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem komplexen CatSper-Slo3 Zusammenspiel. Das Ziel dieser Untersuchungen ist, die Ursachen von Spermiendysfunktionen und damit einhergehender Infertilität aufzuklären und so eine evidenzbasierte Therapieentscheidung zu ermöglichen. Darüber hinaus möchten wir neue Erkenntnisse über die Physiologie und Pathophysiologie von CatSper und Slo3 in menschlichen Spermien gewinnen.
Brenker, Christoph | Institut für Reproduktions- und Regenerationsbiologie |
Strünker, Timo | Institut für Reproduktions- und Regenerationsbiologie |
Strünker, Timo | Institut für Reproduktions- und Regenerationsbiologie |