Kleinsäuger spielen bei vielen Ökosystemprozessen in natürlichen und bewirtschafteten Ökosystemen eine entscheidende Rolle, wie beispielsweise Samenprädation, Herbivorie und Prädation von Wirbellosen. Ziel des SMaTI-Projekts ist es erstmals, Veränderungen der trophischen Interaktionen von Kleinsäugern und mit ihnen in Verbindung stehenden Ökosystemprozessraten in Abhängigkeit von Landnutzungsintensität und lokaler und saisonaler Biodiversität in Grasland und Wald empirisch und systematisch zu erfassen. Dabei werden Veränderungen trophischer Interaktionen entlang des Landnutzungsgradienten durch (1) Metabarcoding pflanzlicher und tierischer DNA im Mageninhalt von Mäusen, Wühlmäusen (Rodentia) und Spitzmäusen (Eulipotyphla) erfasst. Diese hochauflösenden Momentaufnahmen der Nahrungszusammensetzung werden durch (2) Informationen zur langfristigen Ressourcennutzung mittels Analyse stabiler Isotope im Muskelgewebe ergänzt. (3) Der Einfluss von Kleinsäugern auf Samen- und Insektenprädation wird mittels einer Kombination aus Cafeteria-Experiment und Kamerabeobachtung erfasst. Mit diesen hochdetaillierten Daten über trophische Interaktionen werden wertvolle Einblicke in die Mechanismen gewonnen, die der Dynamik der Artenzusammensetzung und den ökologischen Prozessen in komplexen Ökosystemen zugrunde liegen.
Tiede, Julia | Professur für Tierökologie (Prof. Scherber) |
Tiede, Julia | Professur für Tierökologie (Prof. Scherber) |