Die im Folgenden entwickelte Studie sieht sich einem doppelten Ziel verpflichtet: Sie will retrospektiv zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Bistum Münster beitragen und damit zugleich prospektiv-präventiv sensibilisieren für die Strukturen, Praktiken und Haltungen, die Missbrauch ermöglichten, begünstigten und seine Aufdeckung verschleierten. Der Beitrag des Forschungsprojekts zur Aufarbeitung liegt dabei darin, möglichst exakt Missbrauchsvorfälle aufzudecken und zu beschreiben sowie Strukturen zu rekonstruieren, die Missbrauch möglich machten oder dazu beitrugen. Dies geschieht dezidiert nicht mit einer juristischen, kriminalistischen oder sonst wie strafverfolgenden Zielrichtung, sondern orientiert sich deskriptiv-analytisch und historisch. Mit der Erfassung und der Analyse von Missbrauchsfällen und dem Umgang damit arbeitet die Studie den Missbrauch auf und bietet damit eine Basis für mögliche weitere Initiativen zur Aufarbeitung, die von den unterschiedlichen Beteiligten in diesem Prozess aufgenommen werden kann.
Großbölting, Thomas | Professur für Neuere und Neueste Geschichte unter besonderer Berücksichtigung des 19. und 20. Jahrhunderts (Prof. Großbölting) |
Großbölting, Thomas | Professur für Neuere und Neueste Geschichte unter besonderer Berücksichtigung des 19. und 20. Jahrhunderts (Prof. Großbölting) |