FOR 2812: Szenarien der Vergangenheit: Ein neuer theoretischer Rahmen für das generative episodische Gedächtnis - TP 01: Alternative Fakten - Zerebrale Grundlagen stabiler und flexibler Vorhersagen aufgrund getreuer und modifizierter episodischer Erinnerungen

Grunddaten zu diesem Projekt

Art des ProjektesTeilprojekt in DFG-Verbund koordiniert außerhalb der Universität Münster
Laufzeit an der Universität Münster01.07.2019 - 30.06.2023 | 1. Förderperiode

Beschreibung

Vorhersagen beruhen auf Erinnerungen. So gesehen wäre zu erwarten, dass unser Gedächtnis nicht autotelisch ist, sondern für die Antizipation bevorstehender Ereignisse und die Planung von Handlungen optimiert ist. Diese Optimierung besteht insbesondere in einer Gedächtnisaktualisierung aufgrund echter änderungen der Umwelt. Im beantragten Projekt lösen wir den Abruf von Erinnerungen aus und modifizieren sie entweder im Hinblick auf sequentielle Erwartungen (basierend auf der episodischen Gedächtnisspur) oder im Hinblick auf nicht-sequentielle Erwartungen (basierend auf semantischer Information). Im ersten Schritt werden Probanden gefilmt, während sie Alltagshandlungen ausführen und beobachten. Daran anschließend werden drei Experimente mit BOLD-sensitiver funktioneller Magnet-Resonanz-Tomographie durchgeführt, um die zerebralen Grundlagen episodischer Erwartung, überraschung (informationstheoretisch: surprisal), und Re-Konsolidierung während der Präsentation der originalen bzw. modifizierten Handlungs-Videos zu untersuchen. Im Rahmen dieses Episoden-Modifikations-Paradigmas (Schiffer et al., 2012, 2013) implementieren wir eine Reihe neuer experimenteller Faktoren, um den Effekt der Solidität episodischen Gedächtnisses (Abruf-Häufigkeit und Konsolidierung) und den Effekt ihrer Erlebnisqualität (Ich-Perspektive und eigene Handlungsdurchführung) auf sequentielle und objektsemantische überraschung zu untersuchen. Dieser Ansatz ist durch die Frage motiviert, welche Bedingungen die Erinnerung an eine tatsächlich erlebte Episode mehr oder weniger suszeptibel für die Modifikationen ihrer raumzeitlichen Struktur oder ihres objektsemantischen Inhalts machen. Darüberhinaus untersuchen wir, inwiefern sich die Bedingungen für das Auftreten von Gedächtnisaktualisierungs-Effekten in einer Re-Konsolidierung zwischen sequentieller Struktur und objektsemantischem Gehalt unterscheiden. Wir kombinieren die Analyse von Verhalten und BOLD-fMRT, repräsentationaler ähnlichkeit und Graphentheorie, um die Rolle des Hippocampus und bestimmter cortikaler Areale für stabiles und flexibles episodisches Gedächtnis zu spezifizieren.

Stichwörtergeneratives Gedächtnis; episodisches Gedächtnis; Zerebrale Grundlagen; episodische Erinnerungen
Webseite des Projektshttps://for2812.rub.de/
FörderkennzeichenSCHU 1439/10-1
Mittelgeber / Förderformat
  • DFG - Forschungsgruppe (FOR)

Projektleitung der Universität Münster

Schubotz, Ricarda
Professur für Biologische Psychologie (Prof. Schubotz-Jacobsen)

Antragsteller*innen der Universität Münster

Schubotz, Ricarda
Professur für Biologische Psychologie (Prof. Schubotz-Jacobsen)

Projektbeteiligte Organisationen außerhalb der Universität Münster

  • Ruhr-Universität Bochum (RUB)Deutschland

Koordinierende Organisationen außerhalb der Universität Münster

  • Ruhr-Universität Bochum (RUB)Deutschland